Der schwäbische Anbieter von Solarinvestments HEP Global meldet, dass mehrere Projektverkäufe, die für 2024 vorgesehen waren, in dieses Jahr verschoben werden mussten. Das hatte empfindliche Auswirkungen auf die Gesamtleistung des Konzerns, die sich von 91 Millionen Euro im Vorjahr auf 46,5 im Jahr 2024 nahezu halbierte. Entsprechend schrumpfte das Konzernjahresergebnis von 1,8 auf minus 9,1 Millionen Euro.

Das Marktumfeld sei insgesamt anspruchsvoller geworden, begründet der New-Energy-Spezialist den Ergebnisrückgang. In den USA, wo HEP neben Deutschland, Kanada und Japan aktiv ist, habe die Präsidentschaftswahl für gestiegene Unsicherheiten gesorgt. Teile des Nachrangdarlehens HEP Opportunity I waren bereits Ende 2023 zur Rückzahlung fällig, HEP hatte aber eine Verlängerungsoption um ein Jahr.

Anleger vertröstet
Seit Ende 2024 steht die Rückzahlung samt aufgelaufener Verzinsung allerdings aus. HEP vertröstete vergangene Woche die Anleger auf die zweite Jahreshälfte 2026. Bereits am 18. Mai 2026 ist eine 2021 begebene Unternehmensanleihe über 25 Millionen Euro zur Rückzahlung fällig, 2028 ein zweiter "Green Bond" mit einem Volumen von rund 22 Millionen Euro. Für Anfang Juli dieses Jahres hat HEP den Vertriebsstart eines European Long-Term Investment Fund (ELTIF) angekündigt.

Für das laufende Jahr erwartet HEP eine Besserung der Verhältnisse. Durch die Verschiebung von Projektverkäufen würde es zum einen zu Aufholeffekten kommen, zum anderen würden strategische Maßnahmen wie die stärkere Fokussierung auf die HEP-Zielmärkte außerhalb der USA und eine Verschiebung von Projektentwicklung zu Bestandshaltung zu einer Ergebnissteigerung führen.

HEP bleibt optimistisch
"Die Verwerfungen in den USA durch die Wahl und neue Administration haben uns alle auf eine harte Probe gestellt – nicht zuletzt auch unsere Investoren", erklärt HEP-Finanzchef Thomas Tschirf. "Aber erstens erwarten wir mittelfristig eine klare Normalisierung und sind sehr optimistisch, die Projektverkäufe sukzessive nachholen zu können. Zweitens bleibt es unsere feste Überzeugung, dass die USA auch langfristig eine wichtige Säule in unserer Wachstumsstrategie sein wird", sagt Tschirf. (tw)