Infolge des starken Kapazitätenausbaus wird der Marktwert der einzelnen durch Wind und Sonne erzeugten Megawattstunde Strom um ein Viertel sinken. Zu diesem Ergebnis gelangte eine Untersuchung der Beratungsgesellschaft Enervis Energy Advisors im Auftrag des Start-ups Node Energy. In den vergangenen sieben Jahren nahm die in Deutschland installierte Stromerzeugungskapazität im Photovoltaik-Bereich um rund 150 Prozent und in der Onshore-Windenergie um zirka 25 Prozent zu. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch stieg von 36 auf 54 Prozent.

"Kannibalisierung im Markt"
"Durch das größer werdende Portfolio an erneuerbaren Energien ergibt sich eine zunehmende Kannibalisierung im Markt", heißt es in der Enervis-Kurzstudie. Besonders stark zeige sich der Trend bei Photovoltaik in den vergangenen beiden Jahren. Bis Ende 2030 sollen die Stromproduktionskapazitäten so stark ausgebaut werden, dass 80 Prozent des Bruttostromverbrauchs durch erneuerbare Energien abgedeckt werden. Enervis sieht "kurz- bis mittelfristig eine weitere Kannibalisierung", da nicht im gleichen Ausmaß "Flexibilitäten" wie zum Beispiel Speicherkapazitäten entstünden.

"Erlösniveau für Erneuerbare sinkt"
Vor diesem Hintergrund und unter Berücksichtigung der Stromhandelspreise erwarten die Analysten eine fundamental rückläufige Wertigkeit des grünen Stroms. Bei Photovoltaik-Strom soll diese Entwicklung "stärker ausgeprägt" sein als bei der Onshore-Windenergie. Konkret: Der Marktwert von Sonnenstrom wird laut Enervis in den kommenden drei Jahren um gut 25 Prozent sinken. Im Windbereich fällt der Marktwert geringfügig weniger. "Somit sinkt das Erlösniveau für Erneuerbare im Strommarkt", lautet das Fazit von Enervis. (ae)