Ungebremste Abflüsse bei Immobilienfonds – aber nicht bei allen
Seit mehr als einem Jahr übersteigen die kündigungsbedingten Mittelabflüsse aus offenen Immobilienfonds die ihnen zufließenden Mittel. Das Gesamtfondsvolumen ist inzwischen um mehr als vier Milliarden Euro zurückgegangen. Wer kann, ist antizyklisch auf Einkaufstour.
Die Nettomittelabflüsse aus offenen Immobilienfonds blieben auch im August mit 725 Millionen Euro auf nahezu unverändert hohem Niveau. Im Juli waren es 729 Millionen. In den vergangenen 13 Monaten summierten sich die Nettomittelabflüsse auf 4,3 Milliarden Euro, wie das Düsseldorfer Analysehaus Barkow Consulting ermittelt hat. Immerhin ist es zu keiner weiteren Steigerung der monatlich abfließenden Mittel gekommen.
Gemessen am Fondsvolumen mussten im dritten Quartal dieses Jahres bis auf zwei von derzeit 26 offenen Immobilienfonds alle Federn lassen. Bei den beiden Ausnahmen handelt es sich um den Fonds Immosubstanz von KAGL, dessen Fondsvolumen jedoch um gerade einmal rund 130.000 Euro zunahm, und um den Deka Immobilien Europa mit einem Volumenzuwachs von immerhin rund 175 Millionen Euro.
Deka-Fonds kauft antizyklisch in Australien und Kanada
Der Deka Immobilien Global hat zwar im vergangenen Quartal mit rund 45 Millionen Euro einen Volumenschwund zu verzeichnen, der jedoch mit rund 0,6 Prozent nicht besonders ins Gewicht fällt. Während die meisten Immobilienfonds Objekte verkaufen müssen, um Rückgabewünsche bedienen zu können, kauft der Deka Immobilien Global zu und hat gerade in Sydney ein Büro- und Geschäftshaus erworben.
"Mit dem ersten Büroankauf seit 2006 in Sydney nutzt der Fonds die seltene Chance, ein modernes und exzellent gelegenes Gebäude mit Mietsteigerungspotenzial in Australiens ökonomisch bedeutendster Stadt zu erwerben", kommentiert Victor Stoltenburg, Geschäftsführer der Deka Immobilien, die Transaktion. Im Mai hatte der Fonds bereits einen Bürokomplex in Vancouver erworben. (tw)