"Bei Gewerbeimmobilien gibt es ein gewisses Rückschlagpotenzial. Nicht zuletzt wegen der derzeitigen Zoll- und Außenhandelspolitik in den USA sind erneute Inflationsanstiege nicht ganz auszuschließen", sagte Gero Bergmann, Präsident des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (VDP). "Das könnte erneute Zinssteigerungen auch in Europa nach sich ziehen, was sich belastend auf den Immobilienmarkt auswirken würde."

Die USA hatten zuletzt neue Zölle eingeführt beziehungsweise angekündigt. Zölle könnten die Inflation antreiben, da importierte Waren teurer werden. Um das einzudämmen, erhöhen Zentralbanken oft die Zinsen oder senken diese nicht weiter.

Zinserhöhungen machen Immobilienfinanzierungen teurer
Die letzte Runde an Zinserhöhungen hatte die Immobilienmärkte in den vergangenen zwei bis drei Jahren in eine tiefe Krise gestürzt. Finanzierungen wurden deutlich teurer, und die Bewertungen von Objekten schrumpften. Die Märkte versuchen gerade, dieses Tief hinter sich zu lassen, nachdem es zuletzt eine Reihe von Zinssenkungen gegeben hatte.

"Bei Gewerbeimmobilien ist eine Bodenbildung zu erkennen. Die Preise bewegen sich seitwärts. Ob die Lage stabil ist, muss sich aber erst noch zeigen", erklärte Bergmann gegenüber "Bloomberg". Als VDP-Präsident vertritt er rund 50 Finanzierer, etwa Helaba, Aareal Bank, Deutsche Bank und Commerzbank.

Erholungstendenzen bei Büroimmobilien
Eine positive Entwicklung macht Bergmann bei Büroimmobilien aus, die vom Markteinbruch der vergangenen zwei bis drei Jahre besonders stark betroffen waren. Zum einen gebe es nun einen Trend vom Homeoffice zurück ins Büro. Zum anderen werde das Angebot knapper, weil kaum noch neue Büroflächen auf den Markt kämen.

Im vierten Quartal 2024 waren die Preise für Gewerbeimmobilien insgesamt in Deutschland erstmals seit 2022 auf Jahressicht wieder gestiegen. Inzwischen gibt es Bergmann zufolge auch wieder mehr Transaktionen, nachdem sich der Markt in den vergangenen Jahren stark verlangsamt hatte. (Bloomberg/tw)