Zech-Tochter kauft Fondsanteile für Multi-Millionenbetrag
Mehr als 20.000 Anleger erhielten im Spätsommer 2024 das Angebot, Anteile geschlossener Immobilienfonds, die von der DFH verwaltet werden, gegen neue Aktien der Drei AG abzutreten. Daraus wurde nichts. Stattdessen kauft die Firma nun mithilfe von institutionellen Investoren eine erste Tranche an.
Die Deutsche Real Estate Invest AG (Drei AG), eine Beteiligungsgesellschaft der Zech Group, meldet den Abschluss des Erwerbs von Immobilienfondsanteilen mit einem Immobilien-Gesamtwert von rund 170 Millionen Euro. Die Kaufpreise für die angenommenen Beteiligungen wurden vollständig durch institutionelle Investoren bereitgestellt, teilte die Drei AG mit.
Zum Abschluss der "ersten Ankaufstranche" erklärte Drei-Vorstand Michael Ruhl: "Die hohe Nachfrage nach Liquiditätslösungen zeigt, dass ein strukturierter, transparenter Ausstiegspfad für Anleger geschlossener Fonds ein relevantes Marktbedürfnis adressiert." Weitere Übernahmen seien geplant.
Mühsam erkämpfter Etappensieg
Was nach einer simplen Erfolgsstory klingt, ist de facto ein mühsam erkämpfter Etappensieg inklusive Routenänderung. Denn ursprünglich wollte die Drei AG 17 geschlossene Immobilienfonds übernehmen, die von der DFH Group, die ebenfalls eine Zech-Tochter ist, verwaltet werden. Das Portfolio umfasst 20 Immobilien, die laut einem Wertgutachten per 30. Juni 2024 insgesamt 1,5 Milliarden Euro wert waren.
Für die Übernahme der Assets machte die Drei AG den rund 20.300 Fondsanlegern im Spätsommer 2024 ein spezielles Angebot: Sie sollten ihre Anteile im Tausch gegen neue Aktien der Drei AG abtreten. Zudem gab es ein limitiertes Barangebot, das mit einem 20-prozentigen Abschlag für den Verkäufer versehen war.
In Ermangelung der erhofften Nachfrage wurde die Angebotsfrist im Herbst 2024 um etwa einen Monat verlängert. Trotzdem fanden nur relativ wenige Anleger das Angebot attraktiv, und von den Drei-Aktien wollten noch weniger Investoren etwas wissen: Nur rund 2.600 Anleger, die Fondsanteile mit einem Nettoinventarwert von rund 132 Millionen Euro hielten, erklärten in der Frist ihre Verkaufsbereitschaft. Gerade einmal knapp zehn Millionen Euro standen zum Tausch in Aktien bereit.
Geplanter Tausch in Aktien abgesagt
Darauf musste das Management reagieren: Michael Ruhl und sein Kollege Tobias Börsch, beide jeweils Geschäftsführer in der DFH Group und Vorstand in der Drei AG, sagten den geplanten Tausch in Aktien ab. Da die angebotenen Fondsanteile aber übernommen werden sollten, mussten sie eine Finanzierung der Barablöse organisieren. Dies gelang nun nach eigenen Angaben mit der Einbindung von institutionellen Investoren. (ae)