Zehn-Jahres-Renditen: Die Prognosen von Europas größtem Asset Manager
Wie dürften sich Wachstum und Inflation bis 2034 entwickeln – und was bedeutet das für Aktien, Anleihen, Immobilien und Co.? FONDS professionell ONLINE zeigt die wichtigsten Ergebnisse der neuen Kapitalmarktprognose von Amundi in vier Grafiken.
Der Pariser Fondsanbieter Amundi hat seine langfristige Kapitalmarktprognose aktualisiert. Für 90 Prozent der analysierten Anlageklassen erwartet der Asset Manager auf Sicht von zehn Jahren eine höhere annualisierte Performance als 2024. Rund 70 Prozent der Anlageklassen dürften der neuen Prognose zufolge Renditen erwirtschaften, die über ihrem 20-Jahres-Durchschnitt liegen.
"Ein Grund sind optimistischere Prognosen für Anleiherenditen, die trotz einer wahrscheinlich höheren Volatilität ein Performancetreiber bleiben", schreiben die Experten des Amundi Investment Institute unter der Leitung von Institutschefin Monica Defend. "Aber auch die Aussichten für Aktien sind besser geworden. Allerdings hängen diese davon ab, dass die Zollandrohungen nicht vollständig realisiert werden." Die Anlagestrategen hatten ihre Hochrechnungen für die aktuelle Ausgabe der "Capital Market Assumptions" angestellt, bevor US-Präsident Donald Trump seine Zollpläne verkündete.
In der Bilderstrecke oben zeigt FONDS professionell ONLINE die erwarteten Renditen für 23 von insgesamt mehr als 40 prognostizierten Anlageklassen – einfach durchklicken!
Die Amundi-Experten trauen der Weltwirtschaft in der kommenden Dekade ein jährliches Wachstum von 2,6 Prozent zu: In den Industrieländern dürfte das Bruttoinlandsprodukt um 1,5 Prozent pro Jahr steigen, in den Schwellenländern um 3,3 Prozent. "Asien dürfte dank des technologischen Fortschritts weiterhin schneller wachsen und erhebliche Investitionsmöglichkeiten bieten", so Defend und ihre Kollegen. "In Europa könnten höhere Verteidigungsausgaben und Investitionen zur Förderung von Innovation und Wettbewerbsfähigkeit zu Produktivitätssteigerungen führen."
Die Inflation dürfte auf lange Zeit über den derzeitigen Zielen der Zentralbanken liegen, erwartet Amundi. "Sie wird angeheizt durch geopolitische Spannungen und die Neuordnung der Angebotsseite, aber auch durch Probleme der Ernährungssicherheit und der steigenden Nachfrage nach strategischen Rohstoffen", erläutern die Kapitalmarktexperten.
"Das Potenzial für Marktverwerfungen steigt weiter"
Für die Jahre 2025 bis 2034 rechnet der Vermögensverwalter mit einer Inflation von durchschnittlich 2,2 Prozent in den USA, 2,1 Prozent in der Eurozone und 3,1 Prozent in den Schwellenländern. Insgesamt dürften die Teuerungsraten stärker schwanken als in der Vergangenheit, was wiederum eine höhere Volatilität der Zinssätze bedinge.
Verbunden mit dem erwarteten Anstieg der Staatsverschuldung verspricht das ein herausforderndes Investmentumfeld. Auch deshalb raten die Amundi-Experten für die strategische Asset Allokation zu einer stärkeren Diversifizierung. "Denn das Potenzial für Marktverwerfungen steigt weiter", mahnen sie. (bm)