Vor drei bis vier Jahren geisterte ein Gespenst durch die hiesige Versicherungslandschaft: Amazon. Der weltgrößte Online-Marktplatz plante mehreren Medienberichten zufolge den Start eines Versicherungsvergleichsportals in Großbritannien. Die Befürchtung vieler Vermittler hierzulande war, dass Amazon das Angebot auf Deutschland ausweitet – und mit seiner großen Reichweite den Vermittlern das Leben schwer machen würde. Nun wird Amazon auf der Insel tatsächlich ein Angebot für Versicherungen starten, wie der englische Nachrichtensender BBC meldet.

Dem Bericht zufolge handelt es sich um einen "Versicherungsshop", der Ende des Jahres öffnen soll. Bislang sind nur die Hausrats- und Wohngebäudepolicen der Versicherer Ageas UK, Co-op und Allianz erhältlich. Im kommenden Jahr sollen aber weitere Versicherer folgen. Zudem soll zunächst nur eine limitierte Zahl an Amazon-Kunden Versicherungen über den Marktplatz abschließen können, wofür Amazon Provisionen erhält.

Nicht das billigste Angebot
Jonathan Feifs, General Manager für EU-Zahlungsprodukte bei Amazon, sagte der BBC, dass der Online-Einkauf von Versicherungen in Großbritannien "etabliert" sei. Er hoffe, dass das Angebot von Amazon einfacher und transparenter sei als das seiner Konkurrenten – aber er sagte nicht, dass es unbedingt das preiswerteste sein würde.

"Wie Amazon auf seinem Einzelhandelsmarktplatz gezeigt hat, ist es vielleicht nicht der billigste Anbieter in der Stadt, aber es ist die Benutzerfreundlichkeit, die ihm den Vorteil gegenüber der Konkurrenz verschafft, insbesondere da es als App auf Millionen von Telefonen präsent ist", zitiert die BBC die Einschätzung von Susannah Streeter, Analystin bei der Investmentgesellschaft Hargreaves Lansdown. (jb)