Häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit sind mit großem Abstand psychische Erkrankungen, hatte das BU-Rating des Analysehauses Morgen & Morgen im Mai ergeben. Nun hat Franke und Bornberg (FuB) mit einer Studie über die Leistungspraxis von BU-Anbietern nachgezogen. Untersucht wurden für das Geschäftsjahr 2021 zehn Anbieter mit 7,76 Millionen BU-Policen, was über 60 Prozent Marktabdeckung aller Leistungsfälle 2020 entspricht.

Diese Versicherer haben aktuell fast 161.000 BU-Fälle im Bestand, davon fast 36.000 Neuanmeldungen im Jahr 2021. Stichprobenartig wurden 1.250 Leistungsfälle analysiert, wobei die Versicherer aktiv mitgearbeitet haben. Ergebnis: Mit einer Rekordbeteiligung – drei Versicherer mehr als 2021 machten mit – ging auch eine hohe Qualität der Bewertung einher. 80 Prozent der Anträge von Kunden auf BU-Leistung wurden anerkannt (Vorjahr: 79 Prozent).

Unterschiede beim BU-Anerkenntnis nach Krankheiten
Seit 2012 gibt es im Neugeschäft nur noch Unisex-Tarife; Männer und Frauen werden in der Kalkulation gleichbehandelt. Doch eine Analyse der Leistungsregulierung zeigt deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern, sagt FuB-Geschäftsführer Michael Franke. "Frauen entscheiden sich etwas früher für einen BU-Vertrag als Männer." Sie seien bei Abschluss im Durchschnitt 32,7 Jahre alt, Männer hingegen 33,5 Jahre. Mögliche Ursachen seien ein früherer Eintritt in das Berufsleben, aber auch ein stärker ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis von Frauen.

Durchschnittlich wird die BU-Leistung 6,51 Jahre lang bezahlt, maßgeblich beeinflusst durch das oft hohe BU-Eintrittsalter (in der Spitze mit 54 Jahren). Die durchschnittliche Rentenhöhe bei den Teilnehmer-Gesellschaften beträgt 1.112 Euro pro Monat. Bewertungsrichtlinien des Ratings sind kostenlos auf franke-bornberg.de (externer Link) einsehbar.  

Die wichtigsten Infos rund um die Berufsunfähigkeit und die BU-Versicherung finden Sie in unserer Grafikstrecke oben. (dpo)