Vermittler, die nur für einen Versicherer tätig sind, blieben auch 2023 der führende Vertriebsweg für Lebensversicherungen. Nachdem die Einfirmenvermittler 2022 nach langer Zeit wieder zum erfolgreichsten Kanal avanciert waren, haben sie diese Führung 2023 auf einen Anteil von 36 Prozent (Vorjahr 34%) ausgebaut (siehe unten Grafik 1). Auch Makler und Mehrfachagenten konnten auf 32 Prozent (30%) zulegen, während der Vertriebswegeanteil der Banken auf 24 Prozent (28%) gesunken ist. 



Das sind die Kernergebnisse der 25. Studie zur Lebensversicherung, die das Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen Willis Towers Watson (WTW) für das Jahr 2023 erstellt hat. WTW analysierte dabei das eingelöste Neugeschäft jedes Lebensversicherers – auf Basis des APE (Annual Premium Equivalent, der Summe aus laufenden Prämien plus zehn Prozent der Einmalprämien). Daher gibt es Unterschiede zu anderen Vertriebswegestatistiken wie etwa der Auswertung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), die auf der vermittelten Beitragssumme basiert.

Anteile der Vertriebswege am eingelösten Neugeschäft (APE) 2020 bis 2023

Quelle: WTW

Einmalgeschäft: Anteil der Banken stark gesunken
WTW hebt in der Mitteilung hervor, dass die Einfirmenvermittler 2023 als einziger Vertriebsweg beim Vertrieb von Einmalbeiträgen leicht zulegen konnten, während Banken mehr als ein Viertel und Makler sowie Mehrfachagenten nahezu ein Fünftel beim Neuzugang mit Einmalbeitrag verloren haben. Wie im Vorjahr trugen Banken mit einem Minus von 2,4 Milliarden Euro den Großteil des Rückgangs. Während auch Makler und Mehrfachagenten ein Minus von 700 Millionen Euro verzeichneten, konnten die Einfirmenvermittler bei den Einmalbeiträgen sogar um 230 Millionen Euro zulegen. Aus diesem Grund sank der Vertriebsanteil der Banken bei Einmalbeiträgen besonders stark von 43 Prozent im Vorjahr auf 37 Prozent 2023 – mit der entsprechenden Auswirkung auf ihren Anteil am gesamten Neugeschäft.

"Die Zinsangebote der Banken belasten das Einmalbeitragsgeschäft der Lebensversicherer. Unter diesen Umständen waren 17,5 Milliarden Euro neu eingelöste Einmalbeiträge dennoch beachtlich", erklärt Henning Maaß, Director Insurance Management Consulting bei WTW in Deutschland. "Die Produkte der privaten Altersvorsorge haben mit 2,7 Milliarden Euro zum erheblichen Rückgang beigetragen." (jb)

Anteile der Vertriebswege am eingelösten Neugeschäft (Einmalbeitrag) 2020 bis 2023
 

Quelle: WTW