Die Munich Re hat den US-Onlineversicherer Next Insurance vollständig übernommen, nachdem der Rückversicherer sich schon 2016 an dem Start-up beteiligt hatte. Next wird Teil der Ergo, dem Erstversicherer der Munich Re, wie der Konzern mitteilt. Der Kaufpreis beträgt 2,6 Milliarden US-Dollar, die Übernahme bedarf aber noch der Genehmigung der Behörden und soll im dritten Quartal 2025 abgeschlossen werden.

"Die Präsenz in den USA auszubauen, ist der nächste logische Schritt in unserer Wachstumsstrategie", sagte Ergo-Chef Markus Rieß gegenüber dem "Handelsblatt". Die USA sind der weltgrößte Versicherungsmarkt und für Ergo daher unabhängig von aktuellen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen rund um die Präsidentschaft von Donald Trump interessant.

Mittleren dreistelligen Millionenbetrag beisteuern
Als Teil der Ergo-Gruppe solle der Versicherer mittelfristig einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag zum Ergebnis des Unternehmens beitragen, mit "weiterem signifikantem Ergebnispotenzial" darüber hinaus, so Rieß laut der Zeitung weiter. Zwar sei das Geschäft von Next nicht profitabel, im vergangenen Jahr habe das Minus 94 Millionen Dollar betragen. "Wir erwarten aber, dass es bereits jetzt zu einem deutlichen Gewinnsprung kommt", betonte Rieß gegenüber dem "Handelsblatt". 

Next ist der Pressemitteilung zufolge ein technologiegetriebener Schaden- und Unfallversicherer, der sich auf die spezifischen Bedürfnisse von US-amerikanischen Kleinunternehmern konzentriert. Mit seiner digitalen Underwriting-Plattform biete das Unternehmen einfachen, digitalen Versicherungsschutz, darunter allgemeine Betriebshaftpflicht- und Arbeitnehmerunfallversicherungen. Seit Gründung im Jahr 2016 habe der Versicherer erhebliches Wachstum verzeichnet und 2024 mit mehr als 600.000 Kunden und rund 700 Mitarbeitern einen Umsatz von 548 Millionen Dollar erzielt.

Großes Potenzial 
Zudem sei der Markt für die Ergo-Tochter groß. In den USA gibt es laut Mitteilung mehr als 30 Millionen Kleinunternehmen, die 99 Prozent aller nationalen Unternehmen und 44 Prozent des US-Bruttoinlandsprodukts ausmachen. Dennoch sei die Versicherungsdurchdringung in diesen Betrieben relativ niedrig: 75 Prozent der Kleinunternehmen gelten als unterversichert, was erhebliches Wachstumspotenzial bietet. (jb)