Erneuter Run-off-Versuch: Zurich-Bestand soll veräußert werden
Nächster Anlauf: Die Zurich Versicherung bietet ihren deutschen Lebensversicherung-Bestand wieder zum Verkauf an. Es gibt wohl eine Reihe an Interessenten. Ein erster Run-off-Versuch war gescheitert.
Die Zurich Versicherung hat erneut begonnen, Käufer für einen Bestand von Lebensversicherungen ihrer deutschen Tochter zu suchen – im Branchenjargon "Run-off" genannt. Eine Übertragung der Policen auf die Run-off-Plattform Viridium war im Januar 2024 gescheitert.
"Wir sind weiterhin strategisch an einem Verkauf des Bestands interessiert und prüfen verschiedene Optionen. Wir führen Gespräche mit mehreren Interessenten", sagte Finanzvorständin Claudia Cordioli am Donnerstag (6.11.) in einem Interview mit "Bloomberg TV". "Es gibt weitere Akteure, die potenziell großes Interesse am Portfolio von Zurich haben."
Bafin-Veto
Der Run-off der rund 720.000 überwiegend klassischen Lebenspolicen mit Kapitalanlagen im Wert von etwa 21 Milliarden Euro an Viridium wurde abgeblasen, nachdem die Finanzaufsicht Bafin ihr Veto eingelegt hatte. Sie hatte Bedenken wegen der Eigentümerstruktur der Abwicklungsplattform.
Mehrheitseigner war damals das britische Private-Equity-Haus Cinven. Dieses hatte zuvor mit der Verweigerung einer Kapitalspritze dafür gesorgt, dass der mittelgroße italienische Lebensversicherer Eurovita, auch eine der Beteiligungen, in finanzielle Schieflage geraten war und schließlich zerschlagen wurde. Das missfiel der Bafin. Viridum ist mittlerweile mehrheitlich im Besitz eines Konsortiums aus Allianz, Blackrock und dem japanischen Lebensversicherer T&D Holdings.
Greco warnt vor Private-Equity-Häusern
Die Entscheidung von Cinven löste eine Debatte aus, ob Beteiligungsgesellschaften überhaupt Lebensversicherer kaufen dürfen. Zurich-Vorstandschef Mario Greco warnte vor dem Vordringen von privatem Kapital in das Versicherungsgeschäft.
Cordioli erklärte nun, dass jeder, der Vermögenswerte von Versicherern übernimmt, langfristig orientiert sein müsse. "Man muss sicherstellen, dass die Interessen der Investoren mit denen der Versicherungsnehmer übereinstimmen. Dies steht sowohl für die Aufsichtsbehörde als auch für Akteure wie Zurich im Vordergrund", sagte sie. (Bloomberg/jb)















