Der Direktversicherer Element steht endgültig vor dem Aus und wird aufgelöst. Der vorläufige Insolvenzverwalter Friedemann Schade teilte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" auf Anfrage mit, dass eine Insolvenz nicht mehr abzuwenden ist. Weitere Details nannte er der Zeitung nicht, wie diese weiter berichtet. Andere Medien bestätigten die Meldung der "FAZ".

Im Moment befindet sich das Versicherungs-Start-up, das seine White-Label-Sachversicherungen über Assekuradeure vertrieb, im vorläufigen Insolvenzverfahren. Schade hatte in den vergangenen Wochen versucht, in Abstimmung mit der Bafin neue Risikoträger für die Policen der geschätzt 500.000 Versicherungsnehmer zu finden. Hierzu gab es vonseiten Schades keine Informationen. Medien meldeten allerdings, dass verschiedene Assekuradeure wie zuletzt Panda neue Versicherer für die von ihnen betreuten Policen gefunden haben. 

Start des Insolvenzverfahrens in den kommenden Tagen
Das endgültige Insolvenzverfahren muss das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg aber erst noch eröffnen. Damit wird für Anfang März gerechnet. Dann wird es für Kunden von Element spannend: Innerhalb eines Monats nach der endgültigen Eröffnung enden die Verträge gemäß Paragraf 16 Versicherungsvertragsgesetz, ohne dass es einer gesonderten Kündigung bedarf. Versicherungsnehmer müssen sich also schleunigst um neue Verträge bemühen. Die Finanzaufsicht Bafin hatte Kunden und auch Vermittlern kürzlich geraten, die Verträge unter Berufung auf Paragraf 314 des Bürgerlichen Gesetzbuchs außerordentlich zu kündigen. 

Wer keinen neuen Schutz gefunden hat, der kann im Falle eines Schadens Ansprüche anmelden, um aus dem Sicherungsvermögen bedient zu werden. "Auf dieses Sicherungsvermögen, das das Unternehmen zur Absicherung der Ansprüche der Versicherten nach den Vorschriften des VAG zu bilden hatte, haben alle Schadengläubiger einen vorrangigen Anspruch vor allen anderen Gläubigern im Insolvenzverfahren. Sollte das Sicherungsvermögen zur vollständigen Regulierung aller Schäden nicht ausreichen, werden die Ansprüche quotal bedient", teile der vorläufige Insolvenzverwalter Schade bereits im Januar mit. (jb)