In den Verkaufsprozess für die Run-off-Plattform Viridium kommt offenbar Bewegung, nachdem die Eigner Ende Oktober vergangenen Jahres das Verkaufssignal gegeben hatten. Einige der weltgrößten Versicherer und Asset Manager bereiten finale Angebote für Viridium vor, wie die Nachrichtenagentur "Bloomberg" unter Berufung auf informierte Kreise berichtet. Die Beteiligungsgesellschaft Cinven, der Haupteigner von Viridium, strebe für das Unternehmen eine Bewertung von mehr als 3,5 Milliarden Euro an.

Dem Vernehmen nach gehört ein Konsortium um den Fondsriesen Blackrock, den Versicherungskonzern Allianz und den japanischen Lebensversicherer T&D Holdings zu den Bietern, die sich auf die Abgabe eines verbindlichen Angebots vorbereiten. Eine weitere Gruppe, bestehend aus DWS, Prudential Financial und PG3 – dem Family Office der Gründer der Partners Group –, beabsichtige ebenfalls, ein endgültiges Angebot vorzulegen.

Auch Mitbewerber Athora ist im Rennen 
Ferner interessiere sich CVC Capital Partners für die Abwicklungsgesellschaft. Viridium-Mitbewerber Athora, eine Tochtergesellschaft von Apollo Global Management, befinde sich ebenfalls in der Endrunde, so "Bloomberg". Der italienische Versicherer Generali, der im Moment rund zehn Prozent an Viridium hält, erwäge derweil, sich dem Konsortium um Blackrock und Allianz oder CVC Capital anzuschließen.

Bis zum 3. März sollen die Interessenten demnach ihre verbindlichen Angebote abgeben. Die Gespräche seien jedoch noch im Gange und die Unternehmen könnten sich gegen einen Deal entscheiden. Vertreter von Cinven, Allianz, Blackrock, T&D Holdings, DWS, Prudential Financial, CVC, Athora, Generali und Viridium lehnten gegenüber "Bloomberg" eine Stellungnahme ab. PG3 reagierte zunächst nicht auf die Bitte um Stellungnahme. 

Bafin-Bedenken
Die Eigner, neben Cinven und der Generali noch die Hannover Rück, stellen Viridium zum Verkauf, weil die Finanzaufsicht Bafin große Bedenken hat, einer Run-off-Plattform, die mehrheitlich einer Beteiligungsgesellschaft wie Cinven gehört, weitere Bestandskäufe zu genehmigen. Cinven hatte beim italienischen Lebensversicherer Eurovita im Jahr 2023 eine unglückliche Rolle gespielt. Der Investor hatte sich geweigert, dem in finanzielle Schieflage geratenen Versicherer genügend neues Kapital zur Verfügung zu stellen, sodass der Versicherer schließlich zerschlagen wurde. Das wiederum hatte die deutsche Finanzaufsicht Bafin dazu bewogen, einen Run-off von Zurich-Beständen auf Viridium nicht zu genehmigen. Sie hat zu große Bedenken gegenüber Cinven. (Bloomberg/jb)