Die Run-off-Plattform Viridium steht zum Verkauf. Viridium-Mehrheitseigner Cinven, eine britische Beteiligungsgesellschaft, hat vergangene Woche um Interessensbekundungen für den Abwicklungsspezialisten von Lebensversicherungen gebeten, der rund 67 Milliarden Euro verwaltet. Das berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg" unter Verweis auf informierte Personen. In den kommenden Wochen seien erste Gespräche mit Interessenten geplant, hieß es.

Dem Bericht zufolge interessieren sich unter anderem Blackrock und der Finanzinvestor Fortress Investment, hinter dem der Staatsfonds Mubadala Capital aus Abu Dhabi steht, für Viridium. Ferner haben auch Blackstone, die DWS und die Schweizer Partners Group einen Blick auf Viridium geworfen, das mit rund drei Milliarden Euro bewertet werde. Erstes Interesse gebe es auch von der Generali Group, die bereits eine Minderheitsbeteiligung von zehn Prozent hält, sowie dem Investmenthaus Sixth Street und Athora, einer Run-off-Plattform und Mitbewerber von Viridium.

Keine Stellungnahmen
Der Verkauf von Viridium, an dem neben der Generali Cinven 70 Prozent und die Hannover Rück 20 Prozent halten, befinde sich aber in einem frühen Stadium. Laut den "Bloomberg" vorliegenden Informationen könnten sich auch einige Bieter für Offerten zusammentun. Vertreter von Athora, Blackrock, Blackstone, DWS, Cinven, Fortress, Generali, Partners Group, Sixth Street und Viridium lehnten Stellungnahmen ab.

Hintergrund der Gespräche sind letztlich die Bedenken der deutschen Finanzaufsicht Bafin, einer Run-off-Plattform, die mehrheitlich einer Beteiligungsgesellschaft wie Cinven gehört, weitere Bestandskäufe zu genehmigen. Cinven hatte bei der Rettung des italienischen Lebensversicherers Eurovita im Jahr 2023 eine unglückliche Rolle gespielt. Der Investor hatte sich geweigert, dem in finanzielle Schieflage geratenen Versicherer genügend neues Kapital zur Verfügung zu stellen, sodass der Versicherer schließlich zerschlagen wurde. Das wiederum hatte die deutsche Finanzaufsicht Bafin dazu bewogen, einen Run-off von Zurich-Beständen auf Viridium nicht zu genehmigen. Sie hat zu große Bedenken gegenüber Cinven.

Verkaufspläne schon im Mai bekannt geworden
Bereits im Mai dieses Jahres hatte Viridium-Chef Tilo Dresig über Verkaufspläne für sein Haus berichtet. Die Eigentümer seien dabei, die Optionen für die künftige Eigentümerstruktur zu prüfen. Es gebe bereits erste Kontakte. "Der neue Investor soll langfristig einsteigen und eine große Bilanz haben, um signifikantes Wachstum finanzieren zu können", betonte der Viridium-Chef damals. (Bloomberg/jb)