Danach erhalten die Arbeitnehmer in drei Stufen insgesamt acht Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von 27 Monaten, beginnend ab 1. März 2025. In Verbindung damit startet zum 1. Januar 2026 eine neu einzuführende betriebliche Altersversorgung (bAV) in Form der reinen Beitragszusage (rBZ), also ohne Garantien bei der Kapitalanlage, im Rahmen des Sozialpartnermodells (SPM). Die Arbeitgeber zahlen dabei gestaffelt vom monatlichen Grundbruttolohn im ersten Jahr 1,0 Prozent, ab 1. Januar 2027 dann 2,0 Prozent und ab 1. Januar 2028 dann 3,0 Prozent. Arbeitnehmer steuern durch Entgeltumwandlung 0,5 Prozent des monatlichen Grundbruttolohns als verpflichtenden Eigenanteil vom 1. Januar 2026 an bei.

"Es wird einen eigenständigen 'Tarifvertrag reine Beitragszusage' geben, der aktuell noch in Arbeit ist und so schnell wie möglich fixiert werden soll", sagte Silke Geiger auf Nachfrage von FONDS professionell ONLINE. Auch soll der Mantel-TV, der ebenfalls noch verhandelt wird, geöffnet werden und einen Verweis auf die rBZ enthalten, so die Leiterin Personal und Tarif beim WBO-Verband.

Verhandlungen zu Tarifvertrag rBZ noch im Gange
Insgesamt enthält die tarifliche bAV-Regelung zehn Eckpunkte, darunter Regelungen zum Erhalt der bAV-Ansprüche bei Arbeitgeberwechsel – Portabilität genannt –, die Anrechnung bestehender bAV, ein einmaliges Wahlrecht zum Umstieg in die rBZ und die Anpassung der Geringverdienerförderung bei gesetzlichen Änderungen. 

"Bislang waren die Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe die einzigen im ÖPNV von Baden-Württemberg ohne eine tariflich vereinbarte betriebliche Altersvorsorge", sagte Verhandlungsführer Jan Bleckert von der Verdi-Fachgruppe Busse & Bahnen Baden-Württemberg. Der neue Tarifvertrag rBZ wird laut Geiger unbefristet gelten und ist erstmals kündbar zum 31. Dezember 2035.

Andocken an Metzler Sozialpartner Pensionsfonds
Nutznießer sind Mitarbeiter ab einem Jahr Betriebszugehörigkeit, also aktuell rund 10.000 Beschäftigte. WBO/Verdi docken mit dem neuen SPM an den Metzler Sozialpartner Pensionsfonds als Versorgungsträger an, genauer: an den Pensionsplan "Metzler rBZ 1". Zielrendite für das SPM sind 3,5 Prozent pro Jahr. Zur Erinnerung: Das Bankhaus Metzler hatte mit seinem Sozialpartner-Pensionsfonds schon zum 1. Januar 2023 die Durchführung des Energie-Sozialpartnermodells übernommen. 

Ziel von Metzler ist eine langfristige und flexible Kapitalanlage für verlässliche Renditen. Das Geld wird beim Pensionsfonds in ein ausgewogenes Anlagekonzept investiert, das sich vor allem aus breit gestreuten Aktienindizes sowie Staats- und Unternehmensanleihen zusammensetzt. Das Kapital war schon zum Start des Energie-Sozialpartnermodells in einem bestehenden Metzler-Spezialfonds im dreistelligen Millionen-Bereich investiert.

Zielrente statt Garantien
Arbeitnehmern wird über das Bankhaus Metzler statt einer garantierten Mindestleistung (BZML) nun lediglich eine Zielrente zugesagt. Im Gegenzug werden Arbeitgeber von der Mithaftung für die Garantie befreit ("pay and forget"). Solche Zielrentensysteme ("defined ambition") gibt es hierzulande nur bei den wenigen bislang zugelassenen SPM, darunter auch in der Chemie und bei Privatbanken. Früher war die Leistungszusage der Arbeitgeber üblich, die später einer BZML weichen musste, die nun weitgehend von der beitragsorientierten Leistungszusage (BOLZ) abgelöst wird und zunehmend wohl auch von der rBZ. (dpo)