Der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV-Verband) hat Strafanzeige gegen ein Netzwerk von selbsternannten "Beitragsoptimierern" gestellt – unter anderem wegen Betrugsverdachts sowie vorsätzlichen und systematischen Missbrauchs persönlicher Daten.

"Mit sogenannten 'Cold Calls' werden Versicherte unaufgefordert kontaktiert und zu einem Tarifwechsel in ihrer privaten Krankenversicherung gedrängt, wofür die vermeintlichen Berater hohe 'Erfolgshonorare' verlangen", teilt der Verband mit. "Dabei agieren die selbsternannten 'Mediatoren' und 'Sachverständigen' unter betrügerischer Verschleierung ihrer Identitäten und mit manipulierten Telefonnummern."

Kooperation mit unseriösen Internetportalen?
Die persönlichen Daten seiner Opfer beziehe das Netzwerk offenbar auch von Internetportalen, auf denen Anwaltskanzleien für Klagen gegen Beitragserhöhungen werben. "Insoweit werden Datensätze von Versicherten, die sich dort anmelden, an die Mitglieder des Netzwerks weiterverkauft", heißt es in der Pressemitteilung. "Die angeblichen 'Beitragsoptimierer' geben sich dann mitunter als Kooperationspartner der Anwaltskanzleien aus und locken die Versicherten mit der Verheißung hoher Beitragsersparnisse."

"Cold Calls" seien grundsätzlich verboten, unter Umständen stellten sie sogar ein strafbares Verhalten dar. Der PKV-Verband rät den Betroffenen daher, Namen und Telefonnummer des Anrufers zu notieren und eine Strafanzeige beispielsweise auf den Internetseiten der Polizei zu stellen. Außerdem seien Beschwerden bei der Bundesnetzagentur und den jeweils zuständigen Landesdatenschutzbeauftragten möglich. (fp)