Das Analysehaus Morgen & Morgen (M&M) hat sein 31. Rating von Lebensversicherungs-Unternehmen vorgelegt. Anhand von 13 Bilanzkennzahlen aus den Bereichen Erfolg, Sicherheit und Bestand über den Fünfjahreszeitraum von 2020 bis 2024 wurden 61 Anbieter bewertet.

Ergebnis: Erstmals seit mehreren Jahren weist die Branche eine positive Wachstumsquote auf und konnte ihre Stabilität bewahren. "Es zeigt sich ein insgesamt stabiles Bild, wenn auch mit einer leichten Verschlechterung im Gesamtergebnis", urteilt Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik und Rating bei M&M.

Insgesamt werden 15 Gesellschaften mit der Bestnote von fünf Sternen ausgezeichnet, drei weniger als im Vorjahr – siehe auch Übersicht unten. Die Top-15 sind demnach (in alphabetischer Reihenfolge): Allianz, BL die Bayerische, DLVAG, Ergo Vorsorge, Europa, Hannoversche, Hanse Merkur, Inter, Interrisk, LV 1871, Öffentliche Braunschweig, Swiss Life, Universa, WGV und WWK.

Zwei sehr schwache Gesellschaften
Gleichzeitig erhalten erneut 29 Unternehmen eine Bewertung von vier Sternen. Das Mittelfeld, mit drei Sternen, wächst um drei Gesellschaften auf 14 Unternehmen an. Die Bewertung von zwei Sternen ("schwach") erhält nur ein Versicherer (Öffentliche Oldenburg), im Vorjahr waren es noch vier Anbieter. Erstmals seit der Einführung der neuen Bewertungssystematik im Jahr 2022 sind zwei Gesellschaften mit nur einem Stern bewertet worden ("sehr schwach"): Concordia Oeco und LPV Lebensversicherung.

Die drei Teilratings gingen mit unterschiedlichem Gewicht in die Wertung ein: Erfolg zu 45 Prozent, Bestand zu zehn Prozent und Sicherheit zu 45 Prozent.

Nach zwei rückläufigen Jahren präsentierte sich die LV-Branche 2024 in einem deutlich positiveren Bild: Die Wachstumsquote steigt auf 4,4 Prozent (2023: -1,9 Prozent). Damit wuchs die Branche erstmals wieder spürbar. Das Plus ist jedoch vor allem auf das gestiegene Neugeschäft mit Einmalbeiträgen zurückzuführen, das als sehr volatil gilt.

Erholung bei Wachstum und Ertrag, Reserven bei Bestand und Kosten
Die Gesellschaften sind laut Rating zunehmend in der Lage, ihre Garantiezusagen aus den laufenden Kapitalerträgen zu erfüllen, die Überschüsse stiegen leicht. Die Nettoverzinsung wuchs allerdings nur geringfügig auf 2,3 Prozent (2023: 2,2 Prozent). Die Stornoquote erhöhte sich leicht auf 4,6 Prozent, was Saal auf die weiterhin angespannte wirtschaftliche Lage in vielen Haushalten zurückführt (2023: 4,3 Prozent).

Die Kostenkennzahlen gingen insgesamt zurück: Sowohl die Abschlusskostenquote (5,3 Prozent) als auch die Verwaltungskostenquote (2,7 Prozent) lagen unter den Vorjahreswerten (5,4 Prozent bzw. 2,8 Prozent). "Dies unterstreicht, dass die Gesellschaften ihre Verwaltungs- und Vertriebsausgaben 2024 effizienter steuern konnten", so Saal. Es gab aber auch schon Zeiten, in denen beide Werte deutlich niedriger lagen.

Auf den Internetseiten von Morgen & Morgen gibt es das komplette Rating und die Rating-Methodik (externe Links). (dpo)