Risikoleben: Warum das Neugeschäft jetzt gut und günstig geht
Die Risikolebensversicherung bietet ein hohes Bedingungsniveau, zeigt das Rating des Analysehauses Morgen & Morgen. Wie sich die Anhebung des Höchstrechnungszinses auf die Angebote auswirkt – und wo Berater für Neukunden jetzt lukrative Angebote finden.
Der Markt für Risikolebensversicherungen verändert sich rundum positiv, zeigt das neue "Rating Risikoleben" des Analysehauses Morgen & Morgen (M&M). "Besonders auffällig ist der hohe Anteil an Fünf-Sterne-Tarifen, während schwächere Tarife vollständig vom Markt verschwunden sind", sagt Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik & Rating. 75 Prozent der getesteten Tarife bekamen die Höchstnote (fünf Sterne), 15 Prozent eine sehr gute Bewertung (vier Sterne) und die restlichen zehn Prozent eine durchschnittliche Note (drei Sterne).
"Verbraucher profitieren dadurch von immer besseren Produkten mit höherer Leistungsfähigkeit", ordnet Saal das Ergebnis ein. Die besten Tarife böten zusätzliche Optionen. Dazu zählt Saal Leistungen bei schwerer Krankheit (Dread Disease) vor dem Versterben oder eine Klausel, über die sich der Versicherungsschutz ohne erneute Gesundheitsprüfung nachträglich erhöhen lässt, eine Verlängerung der Vertragslaufzeit oder die Mitversicherung eines Kindes.
Immer bessere Produkte …
Laut Ratingergebnis zeigt sich der Markt bei den Bedingungen "sehr gut aufgestellt". Von jetzt 150 bewerteten Risikoleben-Tarifen (2021: 145) erreichten 113 Tarife die Bestbewertung von fünf Sternen (2021: 100), gefolgt von 22 Vier-Sterne-Tarifen (2021: 24). Auf der Homepage gibt es das komplette Rating und die Rating-Methodik (externe Links). Das Analysehaus kam mit 19 Ratingfragen aus.
Saal äußerte sich auch zur Marktlage im Hinblick auf die Anpassung des Höchstrechnungszinses, der im Neugeschäft ab 1. Januar 2025 von 0,25 Prozent auf 1,0 Prozent gestiegen ist. Dadurch ergäben sich neue Gestaltungsmöglichkeiten für Versicherer – und Vorteile für Verbraucher. "Die Anpassung ermöglicht den Gesellschaften, Tarife zu günstigeren Beiträgen anzubieten, da die gewählte Versicherungssumme nun durch den höheren Rechnungszins mit niedrigeren Beiträgen kalkuliert werden kann", erklärt der Mathematiker.
… zu niedrigerem Preis, aber nicht überall
Doch nicht jede Gesellschaft verwendet schon den neuen Höchstrechnungszins. "Rund die Hälfte der Risikolebensversicherer kalkuliert mit dem neuen Rechnungszins und bietet ihre Tarife in dem von M&M berechneten Modellfall im Schnitt um knapp sechs Prozent günstiger als im Vorjahr an", zeigt ein genauer Blick der Analysten auf das Tarifangebot 2025. Für den Modellfall legte M&M diese Kriterien zugrunde, teilte das Unternehmen auf Nachfrage mit: Ein 30-jähriger Bankkaufmann (Nichtraucher), der eine Versicherungssumme von 300.000 Euro für die nächsten 35 Jahre versichern möchte.
Zum Vergleich: Als zum 1. Januar 2022 der Höchstrechnungszins von 0,9 Prozent auf 0,25 Prozent fiel, gab es naturgemäß steigende Beiträge im Neugeschäft, allerdings nur leichte Erhöhungen. Der Grund: Bereits bei den zuvor immer wieder vom Bundesfinanzministerium vorgenommenen Rechnungszinssenkungen hatten die meisten Risikolebensversicherer die Überschüsse, die für den Sofortrabatt beim Zahlbeitrag genutzt werden, leicht erhöht. Dies habe insbesondere daran gelegen, dass sie mit dem bisherigen Zahlbeitrag ausgekommen seien und der Großteil der Überschüsse nicht aus den Zins-, sondern aus den Risikoüberschüssen gekommen sei – also weniger Todesfälle eintraten als prognostiziert.
Große Preisspanne je nach Risiko und Bedarf
Als Beispiel für die Preisspanne innerhalb der Spitzentarife (Bewertung mit fünf Sternen) nannte M&M Ende 2021 eine 35-jährige Modellkundin (Mathematikerin, keine außergewöhnlichen Risiken, Nichtraucherin), die konstanten Todesfallschutz von 500.000 Euro über eine Laufzeit von 20 Jahren haben wollte. Sie zahlte dafür zwischen unter 240 Euro und etwa 880 Euro Zahlbeitrag im Jahr (2025: 230 bis 880 Euro) – im Schnitt rund 420 Euro (2025: 390 Euro).
Laut aktueller Point-of-Sale-Analysen von M&M variiert die Höhe des Todesfallschutzes bei Risikolebensversicherungen stark, verteilt sich aber relativ gleichmäßig auf den Bereich von 50.000 Euro bis 500.000 Euro Versicherungssumme. Policen werden hauptsächlich von Menschen im Alter von 30 bis 45 Jahren nachgefragt. (dpo)