Run-off-Abschluss: Generali Leben wird zu Proxalto
Die Generali Lebensversicherung, die mehrheitlich an die Run-off-Plattform Viridium übertragen wurde, erhält einen neuen Namen. Ab Oktober wird sie Proxalto Lebensversicherung heißen – die alte Marke wird woanders benötigt.
Neuer Name, alter Bestand: Die Generali Lebensversicherung wird künftig Proxalto Lebensversicherung heißen. Die Umbenennung ist der letzte Schritt der Übernahme des Lebensversicherers durch die Abwicklungsplattform Viridium. Vollzogen wird die Umfirmierung im Oktober. Sie werde "angesichts der Größe des Bestands und der systemtechnischen Komplexität mehrere Wochen beanspruchen", wie es in einer Pressemitteilung heißt. Kunden werden in den kommenden Wochen schriftlich informiert.
Zur Erinnerung: Der Generali-Deutschland-Konzern hatte im vergangenen Juli nach rund einem Jahr interner Diskussionen entschieden, sich von seiner Tochtergesellschaft zu trennen und sie in einen sogenannten externen Run-off zu geben. Im April gab auch die Finanzaufsicht Bafin grünes Licht für den Verkauf. Als Preis für die rund vier Millionen klassischen Lebenspolicen mit garantierten Kapitalanlagen von 37,1 Milliarden Euro wurde eine Milliarde Euro genannt. Allerdings ist die Proxalto keine 100-prozentige Tochter von Viridium: Die Generali behält 10,1 Prozent und wird auch einen Aufsichtsrat stellen.
"Volle Kontinuität" für Kunden versprochen
Viridium betont in der Mitteilung weiter, dass die Umbenennung und vor allem der Ende April offiziell vollzogene Eigentümerwechsel keine Auswirkungen auf Bestand und Inhalt der Kundenverträge habe. Für die Kunden sei "volle Kontinuität" gewährleistet: Ihre Verträge würden unverändert fortgeführt, die vertraglich zugesicherten Garantien und Leistungen blieben erhalten. Verbraucherschützer haben dazu eine andere Meinung, wie sie insbesondere in den Wochen vor dem Verkaufsbeschluss der Generali deutlich gemacht hatten: Sie befürchten durch den Run-off eine Schlechterstellung der Kunden.
Dass die Generali Lebensversicherung ihren Namen nicht behalten kann, hat einen einfachen Grund: Ab kommenden Jahr soll die Konzerntochter Aachen Münchner, die exklusiv von der DVAG vertrieben wird, diese Marke tragen. "Es ist für uns wichtig, dass der stärkste Vertriebsweg auch exklusiv die Kernmarke des Konzerns verkauft, also Generali", sagte David Stachon, der im Generali-Deutschland-Vorstand unter anderem das Geschäft mit unabhängigen Vertrieben verantwortet, vor wenigen Wochen im Interview mit FONDS professionell. (jb)