Tarifrunde der Versicherer: Verdi pocht auf zweistelliges Gehaltsplus
In München haben am Freitag die Verhandlungen für einen neuen Tarifvertrag in der Versicherungsbranche begonnen. Angesichts der Forderung nach zwölf Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von nur einem Jahr erstaunte es nicht, dass die erste Runde ohne Ergebnis blieb.
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi fordert deutliche Gehaltssteigerungen für rund 160.000 Beschäftigte im Innendienst der Assekuranz. Eine erste Gesprächsrunde am Freitag (21.3.) in München endete ohne Einigung.
Die Gehälter und Zulagen sollen Verdi zufolge um jeweils zwölf Prozent erhöht werden – bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem fordert die Gewerkschaft, die Ausbildungsvergütung um 250 Euro im Monat heraufzusetzen. Die Möglichkeit, Gehaltsbestandteile flexibel in Freizeit umwandeln zu können, soll ebenso bestehen bleiben wie die tariflichen Regelungen zur Altersteilzeit. Darüber hinaus will Verdi mit dem Arbeitgeberverband für das private Versicherungsgewerbe (AGV) einen neuen "Tarifvertrag Transformation" verhandeln, um die Interessen der Beschäftigten mit Blick auf die rasanten Veränderungen innerhalb der Branche durch Digitalisierung und künstliche Intelligenz (KI) zu wahren.
"Attraktivität der Jobs nachhaltig steigern"
"Es ist an der Zeit, dass die enormen Arbeitsleistungen der Beschäftigten in den vergangenen Jahren anerkannt und gerecht honoriert werden", erklärte Verdi-Verhandlungsführerin Martina Grundler. "Unsere Forderungen sollen die Attraktivität der Jobs in dieser wichtigen Branche nachhaltig steigern." Die Branche stehe vor tiefgreifenden Veränderungen, insbesondere durch die digitale Transformation. "Es ist daher entscheidend, dass wir die Beschäftigten nicht nur finanziell, sondern auch in ihrer beruflichen Weiterentwicklung und der sozialen Absicherung stärken", so Grundler. Die Verhandlungen werden am 28. April in Frankfurt am Main fortgesetzt. (fp)