Mit einer Fondspolice setzen Versicherungsnehmer darauf, dass sie für das höhere Risiko der zugrundeliegenden Investments auch mit höheren Renditen und damit einer auskömmlichen Rente belohnt werden. Beide Parameter müssen aber in einem bestimmten, von Kunden gewünschten Verhältnis zueinander stehen. Und das ist häufig der Fall: Immerhin rund zwei Drittel der fondsgebundenen Rentenversicherungen erfüllen die Risiko-Rendite-Erwartungen der Kunden. Das ergab eine Untersuchung von 22 Fondspolicen-Tarifen, die relevant für den Maklermarkt sind, durch Smart Asset Management (SAM).

Die Beratungsgesellschaft für Fondspolicen, die im vergangenen Jahr die Arbeit aufnahm, hat zum Vergleichszweck 22 Fondspolicen ausgewählt und diese anhand von drei Kundenprofilen – defensiv, ausgewählt, offensiv – untersucht. Das Profil "defensiv" beschreibt einen Kunden, der eine Zielrendite von jährlich vier Prozent wünscht bei einer Risikoneigung von circa zehn Prozent – wobei die SAM-Geschäftsführer und Studienautoren Matthias Buße und Thorsten Dorn Risiko nicht als Volatilität definieren, sondern als maximalen Verlust, den ein Kunde bereit ist einzugehen. Der "ausgewogene Kunde" hat eine Zielrendite von sechs und eine Risikoneigung von rund 17 Prozent. Offensiv eingestellte Kunden wünschen zehn Prozent Rendite und sind bereit, einen Verlust von bis zu 24 Prozent hinzunehmen.

60 Prozent der Tarife treffen Kundenerwartungen
Wichtig für das Verständnis der Analyse ist ferner, dass die Auswahl der individuellen Einzelfonds für die Test-Policen auf den jeweils aktuellen "Fondsuniversen" der Versicherer basiert. Aus diesen Universen hat SAM die Fonds ausgewählt, die im Hinblick auf ihre optimale Korrelation rückblickend für die vergangenen acht Jahren das beste Ergebnis für den jeweiligen Kundentyp hätten erzielen sollen. Das war bei der Mehrheit der Tarife der Fall: Durchschnittlich erfüllen 60 Prozent der untersuchten Fondspolicen bei einer bestmöglichen Einzelfondskombination die Kriterien der Zielkunden.

Bei den Tarifen mit anwählbaren, vom Versicherer vordefinierten Portfolios sieht es aber völlig anders aus. Nahezu kein einziges erfüllt Buße und Dorn zufolge die Anforderungen der Zielkunden. "Die Ergebnisse sind durchweg schlechter als mögliche Kombinationen aus der Einzelfondsauswahl. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang, dass viele angebotene Portfolios aus Fonds bestehen, die nicht in der Einzelfondsauswahl enthalten sind. Die Entscheidung für angebotene Portfolios erhöht die Risiken und kostet deutlich Rendite!"

Individuelle Fondsauswahl ist das A und O
Daher das Fazit der beiden Experten: "Allein die großen Differenzen in den Ergebnissen zwischen der Einzelfondsauswahl und den angebotenen Portfolios lassen nur den Schluss zu, dass Berater für ihre Kunden einerseits unbedingt einen der in diesem Report bestplatzierten Tarife auswählen und andererseits für die Kunden in diesen Tarifen eine individuelle Fondsauswahl vornehmen sollten."

Welche Tarife sind aber nun empfehlenswert? Buße und Dorn zufolge lauten die Tarife mit den besten Ergebnissen über alle Kundenprofile "Mein Plan" (LV1871), "Flexrente Invest" (Stuttgarter), "Two Trust Invest Privatrente" (HDI), "Privatrente Invest" (Barmenia) und "Investo" (Swiss Life). (jb)