Zinswende erreicht immer mehr Versicherungskunden
Die steigenden Zinsen wirken sich auch positiv auf viele Lebensversicherungen aus. Viele Kunden bekommen höhere Überschussbeteiligungen gutgeschrieben. Mit durchschnittlich 2,1 Prozent liegen sie aber weit unter der Inflationsrate.
Gute Nachrichten für Besitzer von Lebensversicherungen mit garantierter Mindestverzinsung. Ein nicht geringer Teil erhält in diesem Jahr im Zuge der Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB) eine höhere Überschussbeteiligung. Bei den übrigen Kunden haben die Versicherer diese Beteiligung immerhin nicht gesenkt. Das ist das Ergebnis einer Analyse der Überschussdeklarationen von 53 Lebensversicherern durch das Analysehaus Morgen & Morgen.
Im Detail fanden die Versicherungsexperten aus Hofheim im Taunus heraus, dass 20 Gesellschaften die Überschüsse erhöhten. Im Durchschnitt betrug das Plus 0,3 Prozentpunkte, die höchste Steigerung liegt bei 0,85, die niedrigste bei 0,15 Prozentpunkten. Die laufenden Verzinsungen für 2023 liegen im Mittel bei 2,1 Prozent, im Vorjahr waren es nur 1,9 Prozent. Die höchste Beteiligung an den Überschüssen bietet mit drei Prozent in beiden Jahren ein und derselbe Versicherer – die Ideal Leben. Die geringste Verzinsung beträgt 1,25 Prozent, 2022 waren es 0,90 Prozent.
Weiterhin viele Verzinsungen von unter zwei Prozent
Laut Morgen & Morgen gewähren in diesem Jahr aber immer noch 21 Versicherer eine Beteiligung von unter zwei Prozent – obwohl eine beträchtliche Anzahl an Gesellschaften ihre Überschüsse um bis zu 0,4 Prozentpunkten erhöhten. Immerhin 32 Versicherer schütten mehr als zwei Prozent aus.
"Uns hat es überrascht, dass am Ende doch so viele Versicherer ihre Überschussbeteiligung erhöht haben. Diese Entscheidungen wollten wir besser einschätzen können und haben uns die relevanten Unternehmenskennzahlen der erhöhenden Gesellschaften sowie die Marktentwicklung angeschaut", kommentiert Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik bei Morgen & Morgen, die Zahlen. (jb)