FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2018

Im Fokus der Aktionäre: Outperformer und Nachzügler Nachdem sich der Rummel rund um den Börsengang der DWS gelegt hat, wird der Blick auf die Performance der einzelnen Fonds frei. M it dem Börsengang der DWS rücken natürlich auch die einzelnen Fonds der Gesellschaft stärker in den Fo- kus der Beobachter. Wie schlagen sich die Produkte? Wirken sich Abgänge und Rocha- den im Management aus, wie gehen die Ma- nager mit komplexer werdenden Rahmen- bedingungen an den Märkten um? Und die vieles entscheidende Frage: Wie wirkt sich die Performance auf das verwaltete Vermö- gen aus? FONDS professionell hat sich vor diesem Hintergrund zwei für die Gesellschaft wichtige Fonds angesehen: einen langjähri- gen Outperformer und einen Bestseller, der aktuell Schwäche zeigt. Wenig Sorgen bereitet der DWS Aktien Strategie Deutschland (DE0009769869). Der seit Januar 2017 von Tim Albrecht verant- wortete Fonds weist gegenüber der Konkur- renz innerhalb jedes Vergleichshorizonts eine kontinuierliche Überrendite aus. Das geschah unter dem früheren Manager Henning Geb- hardt mitunter spektakulär – etwa im Jahr 2015, als die Performance bei plus 30 Prozent lag und er damit die Morningstar-Kategorie „Aktien Deutschland Standardwerte“ um 16 Prozent hinter sich ließ. Und auch Albrecht, der schon seit 2005 den DWS Deutschland lenkt, hat den DAX seit seiner Übernahme um acht Prozent geschlagen. Auch im Perfor- mance-Ranking des Fondsdatenproviders Ci- tywire liegt der Fonds über drei, fünf und zehn Jahre immer unter den Top Five. Zuletzt besonders gut gelaufen sind aus Sicht des Managements vor allem die Nebenwerte im Industrie-, Gesundheits- und Technologie- bereich. „Die Unternehmen haben hier al- lesamt mit Nischenstrategien punkten kön- nen“, sagt Albrecht, der „hauptberuflich“ seit eineinhalb Jahrzehnten den größeren DWS Deutschland managt. Stellt sich die Frage, wie das gelungen ist – und ob es so weitergeht. Grundsätz- lich sind historische Erfolge zwar kein Er- folgsgarant, aber angesichts der langjähri- gen Outperformance der von Albrecht ver- walteten Fonds darf man optimistisch sein. Zumindest bis Jahresende besteht sogar eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit, dass das gelingen könnte, wenn der Manager mit seiner Einschätzung recht behält. Denn Albrecht geht davon aus, dass der Dax in den kommenden zwölf Monaten auf 13.500 Punkte steigen wird. Zu Redaktions- schluss entspricht das einem potenziellen Plus von sechs Prozent. Albrecht argumentiert un- ter anderem damit, dass „deutsche Aktien trotz soliden Gewinnwachstums und attrakti- ven Dividendenrenditen weiter mit Abschlag zu US-Aktien handeln“. Überflieger im Aufwärtstrend Warum ein grundsätzlich positives Umfeld für das Alpha des rund vier Milliarden Euro schweren Fonds wichtig ist? Weil er besonders dann gut segelt, wenn er Wind im Rücken hat und Aufschwungphasen hebeln kann. Ein Blick zurück in die Finanzkrise legt diesen Schluss jedenfalls nahe: Damals rutschte er stärker ins Minus als die Peergroup. Durch „Investitionsgradsteuerungen via Dax Futures und viele gute Nebenwerte“ ist es dem Ma- nagement aber gelungen, die Hausse besser zu nützen als die Konkurrenz – das zuletzt trotz einiger Enttäuschungen „bei Investments in erneuerbare Energie“. Dass der Fonds relativ viel Risiko nimmt, was in schwierigeren Zeiten stärker durch- schlagen kann, erkennt man, wenn man den Sektor nach Risikokennzahlen wie der Stan- dardabweichung rankt – hier notiert der Fonds laut Citywire auf fünf Jahre gesehen auf dem 46. von 55 Rängen – was nicht be- deutet, dass das Management potenzielle Risiken nicht auf dem Radar hat: Albrecht zählt die üblichen Verdächtigen auf: steigende Zinsen, die Geldpolitik der Notenbanken sowie geopolitische Risiken. Einen eskalati- ven Handelskrieg mit den USA sieht Albrecht eher nicht. Gewichtung Sollte es trotzdem so weit kommen, sieht sich der Manager aber gut gerüstet: „Unser Fonds ist ausgewogen positioniert, was Ex- portunternehmen und EU-binnenmarktorien- tierte Unternehmen betrifft.“ Die drei größten Branchen zu Redaktionsschluss lauten: Tech- werte mit 21, Industrie mit 18 und Finanztitel mit 16 Prozent Portfolioanteil. Die größten Einzelpositionen stellen Allianz, BASF und Tim Albrecht sieht den Dax bei 13.500 Punkten und will vor allem mit wachstumsstarken Nebenwerten punkten. Mit atypischem Risikoprofil zum Erfolg DWS Aktien Strategie Deutschland nimmt mehr Risiko als die Peergroup – das rentiert sich aber auch Im Vergleich zur Konkurrenz weist der DWS-Fonds eine atypisches Risiko-Ertrags-Profil aus. Die horizontale Achse bildet das Risikomaß in Form der Standardabweichung auf zehn Jahre ab – bedeutet: je weiter rechts, desto riskanter. Quelle: Morningstar 0 % 50 % 75 % 25 % 100 % 125 % 2016 2017 2014 2013 2015 ’18 n DWS Aktien Strategie Deutschland n Sektordurchschnitt  5 7,5 10 12,5 15 17,5 20 Risiko Ertrag  n DWS Aktien Strategie Deutschland n Peergroup 0 % 50 % 75 % 25 % 100 % 125 % Foto: © DWS, Hemmerich 212 www.fondsprofessionell.de | 2/2018 vertrieb & praxis I dws

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=