FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2016

132 www.fondsprofessionell.de | 1/2016 markt & strategie I deka global oppor tunities plus Foto: © Deka Investments H arry Markowitz hat die moderne Port- foliotheorie geprägt wie kein anderer nach ihm. Seine Theorie zur Optimie- rung der Vermögensaufteilung (1952) hat die Zeit jedoch nicht unbeschadet überstanden, häufigster Kritikpunkt ist ihre Anfälligkeit für Fehlprognosen. Heute greift man in der Praxis vielfach auf Alternativen wie das Black-Litter- man-Verfahren zurück. Dieses kombiniert, vereinfacht gesagt, die individuellen Meinun- gen des Fondsmanagers mit den Erwartungen des Marktes und kann so Schätzfehler wirk- sam reduzieren. „Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass auch die Prognosegüte in den Anlageentscheidungen Berücksichtigung fin- det“, sagt Heiko Opfer, Manager des Deka Global Opportunities Plus. Der 2005 von der Deka-Bank-Tochter Deka Investment lancierte Fonds ist einer von vielen, die auf die Erkenntnisse von Fischer Black und Robert Litterman bauen – und das mit Erfolg, wie die historischen Ergebnisse zeigen: Seit Auflage erzielte er eine annuali- sierte Rendite von 3,9 Prozent – bei einer Vo- latilität von 8,9 Prozent. Ein vergleichbarer Aktienindex kommt im selben Zeitraum auf rund 3,6 Prozent – bei 14,6 Prozent Volatilität. In seiner Peergroup – der Datenanbieter Soft- ware-Systems.at rechnet ihn der Kategorie „Mischfonds flexibel“ zu – landet er damit stets im vorderen Viertel, über die zurücklie- gende Dekade gehört er sogar zu den besten zwölf Prozent. Die Experten von Feri, Lipper und Morningstar bewerten den Fonds jeweils mit der zweitbesten Note. Das Kernstück Im Rückblick hat der Deka Global Oppor- tunities Plus also sein erklärtes Ziel, bei hal- bem Risiko eine aktienmarktähnliche Rendite zu erwirtschaften, erreicht. Maßgeblich für den Erfolg der Vergangenheit sind laut Heiko Opfer „die hohe Flexibilität, kombiniert mit den Prognosen und dem zugrunde liegenden Risikomanagement“. Im Sinne eines klassi- schen Mischfonds kann der Fonds zwischen Renten, Aktien und Cash sowie unterschiedli- chen globalen Märkten auswählen. Das Kernstück ist der modellbasierte In- vestmentprozess. In einem ersten Schritt wer- den externe Daten wie konjunkturelle Erwar- tungen und Bewertungsgrößen in eine monat- liche Renditeerwartung verwandelt. Im nächs- ten Schritt werden, um auch Rücksicht auf die momentane Dynamik eines Marktes zu neh- men, Renditen auf Basis von Sentiment-Fak- toren prognostiziert. Die bisher gewonnenen Prognosen werden schließlich unter Verwen- dung des Black-Litterman-Modells „opti- miert“ und in einem Modellportfolio imple- mentiert. „Ziel ist es – unter Berücksichtigung der Anlagerestriktionen und Transaktionskos- ten –, das Portfolio so zu gestalten, dass unter Einhaltung des Risikoprofils der höchste Ertrag erwirtschaftet wird“, so Opfer. Der promovierte Volkswirt leitet seit 2014 das TeamAsset Allocation/Wertsicherung bei Deka Investments und ist in dieser Position nicht nur für das Management des Deka Glo- bal Opportunities Plus, sondern auch für die Entwicklung von mathematisch-quantitativen Investmentstrategien hauptverantwortlich. Be- sonderes Augenmerk legen er und sein Team auf die Risikosteuerung. Die Einhaltung des Risikoprofils ist „integraler Bestandteil“ des Investmentprozesses und wird bereits im Rahmen der Portfoliooptimierung überwacht. Durch das Risikocontrolling – einer vom Fondsmanagement unabhängigen Einheit – wird das Risiko außerdem täglich analysiert und kontrolliert. Eine Besonderheit liegt auch darin, dass das Fondsmanagement seine Ideen primär über vergleichsweise kostengünstige Derivate um- setzt. Das Anlageuniversum besteht aus ins- gesamt 13 globalen Aktienmärkten, in die über Index-Futures investiert wird. Darüber hinaus wird – entweder in Form von Renten- Futures oder physisch – in Staatsanleihen guter Bonität aus den USA, dem Euro-Raum oder Großbritannien angelegt. Die Philosophie ist darauf ausgelegt, von fehlbewerteten Märkten zu profitieren. Dabei sind auch Leer- verkäufe erlaubt, um das Renditepotenzial von fallenden Märkten zu nutzen. Terminkontrakte Der Einsatz von Terminkontrakten ermög- licht auch einen Investitionsgrad größer als 100 Prozent wie aktuell der Fall. Der Blick auf die Vermögensverteilung zeigt, dass Ren- ten und Aktien mit jeweils 60 Prozent gewich- tet sind. Durch die ausgewogene Positionie- rung konnte der Fonds im Januar die Verluste auf weniger als fünf Prozent reduzieren. Ein weiterer Pluspunkt sind die in Relation zu anderen vermögensverwaltenden Fonds ge- ringen laufenden Kosten. Mit einem Volumen von 150 Millionen Euro ist der Deka Global Opportunities Plus, der ausschließlich über die Sparkassen vertrieben wird, trotz allem ein Leichtgewicht. DANIEL WINkELmEIER | FP Der Deka Global Opportunities Plus erzielt ähnliche Renditen wie reine Aktieninvestments, weist aber deutlich weniger Volatilität auf. TOP: Optimiertes Portfolio Heiko Opfer leitet das Team Asset Allocation /Wert- sicherung bei Deka Investments. 3,9 Prozent p. a. seit Auflage ISIN: LU0236907720 Agio: 3,75 % Verwaltungsgebühr: 1,25 % p.a. Erstausgabedatum: 29. 12. 2005 Fondsmanager: Team 0 % 10 % -10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % ’14 ’14 ’12 ’13 ’10 ’11 ’08 ’09 ’06 ’07 n Deka Global Opportunities Plus n FIAP Index Mischfonds 

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