FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2019

ren und achtsam vorgehen muss. Wir leben schließlich in einer Zeit des ex- trem schnellen technologischen Wan- dels. Wie sehen Sie die vielschichtige Regulierung einerseits der An- bieter durch das Kapitalanlage- gesetzbuch und das Vermögens- anlagengesetz und andererseits des Vertriebs? Ist der Markt überreguliert? Wir bekommen die Diskussionen, die darüber vor allem im Vertrieb geführt werden, mit. Ich sehe die Regulierung aber positiv, weil sie zu einer notwendigen Marktbereinigung beigetragen hat. Trotzdem ist es nicht gelungen, mit der Regulierung das Image der Branche zu verbessern. Das strukturierte Sachwertinvestment wird immer noch dogmatisch als Geldvernichtungsmaschine dem Grauen Kapitalmarkt zu- geordnet. Warum ist der Image- wandel nicht gelungen? Wir müssen noch Überzeugungsar- beit leisten. Denn offensichtlich hat man es nicht geschafft, den Anlegern die Vorteile der Regulierung zu ver- mitteln. Wir haben ein komplexes Produkt, das man erklären muss. Der wichtigste Punkt ist aber, dass man gute Arbeit macht und die Anleger dort abholt, wo sie sind. Das heißt auch, dass man den Vertrieb stärken muss, weil er nach wie vor für viele Anleger eine Anlaufstelle ist. Teilen Sie die Kritik, dass derAlternative Investmentfonds ein aufwendiges und teures Produkt ist, das sich nur lohnt, wenn man es mit einem großen Volumen auflegt? Der geschlossene Publikums-AIF ist ein kom- plexes Produkt, das eine lange Laufzeit hat. Damit ist er nur für eine spezielle Kunden- gruppe interessant. Im Moment hat der AIF Bestand, aber ob das auf Dauer der Fall sein wird, weiß ich nicht. Wir sehen auch, dass Anbieter für Produkte in einer anderen Form Kunden gefunden haben. Das bedeutet, dass unsere Branche in die Interaktion und in den Dialog mit den Anlegern gehen muss, um zu verstehen, was sie eigentlich möchten. Meinen Sie, dass man die weniger regu- lierten Produkte der Gleichberechtigung wegen strenger regulieren sollte? Böse Zungen behaupten ja, dass beispiels- weise Crowdinvestments der neue Graumarkt sind. Ich finde es grundsätzlich gut, dass es neue Marktteilnehmer gibt, die Menschen für Sach- werte begeistern können. Das ist für mich ein gutes Zeichen und unterstreicht, dass es ein großes Absatzpotenzial für Sachwerte gibt. Wir unterstützen aber auch den Anlegerschutz als erklärtes Ziel der Regulierung. Ob weniger regulierte Produkte dazu beitragen, wird im Markt diskutiert. Am Ende wird sich das ein Stück weit selbst regeln, indem sich zeigt, leger eigentlich möchte“ » Wir müssen für die Kunden von morgen planen. Aber gleichzeitig müssen wir auch unsere Bestandskunden bedienen. « Kristina Salamon, Dr. Peters 195 www.fondsprofessionell.de | 2/2019

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