FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2019

Hans Heuser (FONDS professionell): Herr Wagner, der Privatfonds: Kontrolliert ist mit einem Fondsvolumen von rund 19 Mil- liarden Euro inzwischen der größte in Deutschland aufgelegte Fonds und rangiert noch vor dem DWS Top Dividende. Ist das allein der Vertriebskraft des genossen- schaftlichen Bankensektors zu verdanken? Alexander Wagner (Union Investment): Das hat zum einen sicher etwas mit der Vertriebs- kraft von Volks- und Raiffeisenbanken zu tun. Zum anderen hat dabei auch eine bisher nie erlebte Situation an den Spar- und Anlage- märkten eine Rolle gespielt. In einer Phase ex- trem niedriger Zinsen suchen einerseits viele Bankkunden natürlich nach Alter- nativen zu traditionellen Anlagefor- men wie Sparbuch oder Festgeld. Andererseits lohnt es sich auch für die Banken selbst nicht mehr, Kundengelder auf Sparbüchern zu halten. Davon hat ein innovatives Konzept wie der Privatfonds: Kontrolliert als defensiv ausgerichtete Alter- native mit der Aussicht auf einen etwas höhe- ren Ertrag mit Sicherheit profitiert. Dirk Arning (Drescher & Cie.): Wobei es offenbar nicht Ihr Ziel ist, eine möglichst hohe Performance zu erzielen oder eine bestimmte Benchmark zu schlagen. Wagner: Wir verfolgen mit diesem Fonds keine traditionelle Orientie- rung an einer Benchmark, sondern vielmehr einen dynamischen Ansatz mit einer Zielvolatilität von vier Prozent, um mögliche Verlustrisiken für Kunden bewusst zu begrenzen. Dementsprechend sollten Anleger einen langfristigen Anlagehorizont zwischen drei und fünf Jahren mitbringen. Heuser: Was muss man sich unter diesem „dynamischen Ansatz“ genau vorstellen? Wagner: Als Motor hinter diesem Konzept steht der von uns entwickelte sogenannte M4- Ansatz. Die Abkürzung steht für vier wesent- 79 www.fondsprofessionell.de | 2/2019 KREUZ VERHÖR ALEXANDER WAGNER: » Wir verfolgen mit dem Privatfonds: Kontrolliert keine traditionelle Orientierung an einer Benchmark, sondern einen dynamischen Ansatz mit einer Zielvolatilität von vier Prozent, um mögliche Verlustrisiken für Kunden bewusst zu begrenzen. « Alexander Wagner, Union Investment

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