FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2019

Foto: © lazyllama | stock.adobe.com I n der Geschichte der Fußballweltmeister- schaft ist es bislang nur zwei Ländern ge- lungen, zweimal hintereinander den Pokal mit nach Hause zu nehmen: Italien 1934 und 1938 sowie Brasilien 1958 und 1962. Trotz dieser statistisch gesehen geringen Wahr- scheinlichkeit auf einen wiederholten Sieg gilt der Gewinner der letzten WM in aller Regel dennoch als Topfavorit. Das ist der klas- sische Fluch, unter dem der Sieger be- kanntlich leidet: Mit dem Erringen einer Trophäe steigt gleichermaßen die Erwar- tung, dass er auch in Zukunft besser ab- schneidet als seine Wettbewerber. Dieser Grundsatz gilt nicht nur im Sport, sondern auch im Fondsmanage- ment – dort wohl noch in verschärfter Form. Denn hier sind es keine Fußball- fans, die nur mit ihrer Mannschaft mit- fiebern, sondern Anleger, die Invest- menthäusern ihr Erspartes anvertrauen. Es erstaunt daher nicht, dass es sich zahl- reiche Ratingagenturen und Medien zur Aufgabe gemacht haben, Preise für hervorragendes Fondsmanagement zu vergeben. Ob diese auch einigermaßen verlässliche Indikatoren für eine gute Perfor- mance in der Zukunft sind, darf in vielen Fällen bezweifelt werden. Bei den meisten Awards steht die histori- sche Performance im Vordergrund. Die Ge- fahr ist real, so einfach nur jene Fondsmana- ger aufs Podest zu heben, die in der Vergan- genheit schlicht Glück hatten. Denn eines ist unbestritten: Ein Portfoliomanager, der über einen bestimmten Zeitraum hinweg die beste Performance ablieferte, hat seine Position im Ranking nie nur seinem Können, sondern zu einem guten Teil auch dem Zufall zu verdan- ken. Rückblickend traf er zwar viele richtige Entscheidungen. Doch weil sich die Markt- phase, in der er das ausgezeichnete Ergebnis erreichen konnte, nie eins zu eins wiederholen wird, hilft ihm dieses glückliche Händchen für die Zukunft nur bedingt weiter. Das macht die vielen Fonds-Awards zumindest in der Theo- rie zu eher schlechten Prognosetools. Auf dem Prüfstand Heißt das, dass man die Arbeit eines Fonds- managers gar nicht beurteilen kann? Natürlich nicht. Auch in diesem Beruf gibt es Men- schen, die ihr Handwerk tatsächlich besser beherrschen als andere. Das Auffinden dieser „Talente“ ist allerdings alles andere als ein- fach. Am professionellsten betreiben dieses Vorhaben wohl die Dachfondsmanager – für sie ist die Suche nach den „besten“ Managern ihr täglich Brot. Allerdings machen nur wenige dieser Spe- zialisten das Ergebnis ihrer Recherche trans- parent. Eine der bekanntesten Ausnahmen ist Sauren Fonds-Research. Der Kölner Dach- fondspionier zeichnet die seiner Meinung nach besten Portfoliomanager Jahr für Jahr mit bis zu drei Goldmedaillen aus. Auch in diesem Jahr veröffentlicht FONDS pro- fessionell exklusiv die komplette Liste aller Gewinner (siehe Seite 150). Das Team um Firmengründer Eckhard Sau- ren vergibt bewusst eine, zwei oder drei Goldmedaillen und nicht Bronze oder Silber, weil die Analysten schon eine Medaille als echte Auszeichnung gewer- tet wissen möchten. Dennoch liegt die Hürde für Manager, gleich drei Mal Gold zu erhalten, entsprechend höher. In diesem Jahr zeichnete Sauren beispiels- weise 128 Manager oder Management- teams aus – und darunter finden sich nur sechs Spitzenbewertungen mit jeweils drei Goldmedaillen. Doch was taugt diese Auszeichnung, die anders als so viele andere Awards Helfen Awards dabei, künftige Gewinnerfonds zu finden? Das dürfte eher selten der Fall sein. Die Treffsicherheit der Sauren-Goldmedaillen dagegen überzeugt. Alles auf Gold Viele Outperformer Von den 18 untersuchten Fonds mit drei Goldmedaillen waren gemessen an ihrer Vergleichsgruppe … In zwei von drei Fällen lag der Dachfondsmanager mit seiner Einschät- zung richtig – eine gute Quote. Quelle: Sauren, Mountain-View, eigene Recherche … gleich gut: 1 … schlechter: 5 … besser: 12 Nur wenigen Fondsmanagern wird die Ehre zuteil, von Sauren und seinem Research-Team mit drei Goldmedaillen ausgezeichnet zu werden. FONDS professionell hat den Indikator genauer unter die Lupe genommen. 144 www.fondsprofessionell.de | 3/2019 markt & strategie I sauren-goldmedaillen

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