FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2020

wichtig ist: Wir sind selbst mit 105.000 Euro Eigenkapital investiert, sodass unsere und die Interessen unserer Anleger gleich- gerichtet sind. Wie hoch ist das Emissionsvolumen? Auch hier gilt für uns das Vorsichtsprinzip. Wir streben zunächst ein Volumen von zehn Millionen Euro an. Das wäre erwei- terbar, wenn sich alles gut entwickelt. Die Mindestzeichnungssumme beträgt 10.000 Euro, wir werden vier Prozent Zinsen pro Jahr auszahlen – quartalsweise, wie bei Containerinvestments üblich.Was die Lauf- zeit betrifft, orientieren wir uns am Anle- gerbedürfnis, sich nur kurz- bis mittelfristig binden zu wollen. Je nach Einzahlungs- termin liegt die Dauer zwischen zweiein- halb und etwa dreieinhalb Jahren. Und fällig wird Kapitalertragsteuer plus Soli und gegebenenfalls Kirchensteuer? Ja, genau. Wer wird die Containerportfoliosmanagen? Die Zielgesellschaften, also die beiden Port- folios, werden über Buss Global in Singa- pur gemanagt. Für das Management der Container selbst werden wir mit unserem aus der bisherigen Kooperation bekannten Partnernetzwerk zusammenarbeiten. Das sind im Prinzip alle großen Container- leasinggesellschaften, unter anderem Textai- ner und Florens. Wie gehen Sie mit Interessenkonflikten um? Containertransaktionen innerhalb des Buss-Konzerns dürften zunächst mal von außen niemandem auffallen. Dadurch, dass es sich um ein Zinsinvest- ment handelt, sind schon mal viele Interes- senkonflikte irrelevant. Der Emittent hat sich auf einen festen Zins verpflichtet, das heißt, für den Anleger ändert sich nichts, wenn im Hintergrund für die eine oder andere Leistung mehr oder weniger ge- zahlt würde. Aber viel wichtiger ist eigent- lich, dass wir eigenes Kapital drin haben, das wir verlieren werden, wenn wir unter Plan wirtschaften.Wir verfolgen stringente Investitionskriterien, deren Einhaltung einer Mittelverwendungskontrolle unter- liegt. Außerdem haben wir in den vergan- genen Jahren die meisten Container aus unseren Investments an Dritte verkauft, so- dass wir da kaum mehr Konfliktpotenzial haben. Wir gehen zudem beispielsweise mit der WpHG-Konformität unserer Werbeunterlagen und einem Prospektprü- fungsbericht über das hinaus, was uns das Vermögensanlagengesetz vorschreibt. Warum mussten Sie mit der Buss Capital Invest eine neue Gesellschaft gründen? Hätten Sie die neue Namensschuldver- schreibung nicht über Ihre KVG, die Buss Investment, emittieren können? Eine KVG ist fürs Management von Wert- papierfonds und Investmentvermögen vor- gesehen, nicht für Vermögensanlagen wie unsere Schuldverschreibung. Geleitet wur- den wir aber eher von unserer Idee, eine Einheit komplett neu aufzusetzen, um zum Beispiel digitale Prozesse von Anbe- ginn zu implementieren. Was war der Grund, in der Angebotsgestal- tung von der Eigen- auf die Fremdkapital- seite zu wechseln? Mit unseren Direktinvestments waren wir ja auch schon auf der Fremdkapitalseite. Alle Direktinvestments mit festgelegten Rückkaufkonditionen gelten als Fremd- kapital. Allerdings dürfen Sie da struktur- bedingt kein weiteres erstrangiges Fremd- kapital aufnehmen. So gesehen steht unsere Schuldverschreibung eigentlich in der Tra- dition unserer Direktinvestments. Mit un- serem AIF waren wir zwar sehr glücklich und finden die Struktur auch sehr gut. Aber abgesehen von aufsichtsrechtlichen Strukturierungshürden braucht ein AIF ein vergleichsweise großes Volumen, damit sich » Dadurch, dass es sich um ein Zinsinvestment handelt, sind schon mal viele Interessen- konflikte irrelevant. « Marc Nagel, Buss Capital Invest SACHWERTE Marc Nagel | Buss Capital FOTO: © JOST FINK 182 fondsprofessionell.de 4/2020

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