FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2020

men abhängig.“ Bei Invalidität seien eine Grundsumme von mindestens 100.000 Euro sowie eine Progression von 500 Pro- zent zu empfehlen, ergänzt Schneckmann. Ein weiterer Rat des Maklers: „Je jünger der Betroffene, desto höher sollte die Inva- liditätssumme sein.“ Bei der Wahl einer Unfallversicherung sollten Makler den Leistungsumfang der Tarife bedarfsorientiert vergleichen, rät das Analysehaus Ascore.Wichtig seien auch die Leistungsauslöser – denn die Versicherer leisten nur, wenn die Ursache des Unfalls gemäß deren Bedingungen versichert ist. Hier gibt es erhebliche Unterschiede (siehe FONDS professionell 1/2020, Seite 284). Echte „Knackpunkte“ bei den Leistungen von modernen Policen sind der Unfall- begriff, die Gliedertaxe und die Berücksich- tigung von Vorerkrankungen. Besser ist jedoch eine Berufsunfähigkeits- versicherung (BU). „Wer Sport treibt, hat natürlich ein erhöhtes Verletzungsrisiko. Wenn ein Maurer oder Dachdecker durch einen Sportunfall nicht mehr seiner schwe- ren körperlichen Arbeit nachgehen kann, dann nutzt ihm die Unfallversicherung wenig, dann braucht er eine BU-Versi- cherung“, mahnt Körlings. Die zahlt eben nicht nur nach Unfällen, sondern auch dann, wenn infolge einer schweren Krank- heit der Beruf nicht mehr ausgeübt werden kann. Privathaftpflicht Neben der Unfall- oder BU-Versicherung gilt die private Haftpflichtversicherung als existenziell (siehe FONDS professionell 3/2020, Seite 288) – auch und gerade, wenn privat Sport getrieben wird, also die Haft- pflichtpolice des Vereins nicht greift. Denn es kann jederzeit passieren, dass etwa ein ungeübter Inlineskater einen Spaziergänger umfährt – und damit teure Schadenersatz- ansprüche auslöst. Für viele Sportarten ist allerdings eine gesonderte Haftpflichtversi- cherung nötig, weil die Privatpolice dafür nicht aufkommt. So sind private Pferde-, Rad- und Kraftfahrzeugrennen sowie die Teilnahme an Box- und Ringkämpfen in aller Regel nicht versichert. Der Gesetzgeber und die Gerichte gehen davon aus, dass derjenige, der an einem solchen Rennen oder Kampf teilnimmt, die Verletzungsrisiken kennt und in Kauf nimmt. „Im Wesen der Haftpflichtversi- cherung liegt es, dass geprüft wird, ob ein Verschulden vorliegt“, erklärt Körlings.Wer etwa an einem Fußballspiel teilnimmt, müsse damit rechnen, dass er dabei verletzt wird. Gegner oder auch Mitspieler können dafür nicht haftbar gemacht werden. Das gilt sogar dann, wenn im Rahmen der Regeln ein Foul vorliegt. „Nur bei Vorsatz kann er in die Haftung genommen wer- den“, so der Experte. Diese Tatsache spricht umso mehr für einen eigenen Unfallschutz. Schneckmann: „Habe ich eine private Unfallversicherung und erleide im Verein einen Sportunfall, so wird die Vereinsunfallpolice im versicher- ten Umfang leisten und die private Unfall- police ebenfalls.“ DETLEF POHL FP » Welche Sportart von einem Ausschluss im Unfallschutz betroffen ist, wissen spezialisierte Makler. « Philipp Schneckmann, Defendo So sichern Sportvereine die Invalidität ab Schutz ab … Summe 2 Grund- Prozent ab 75 Prozent Landessportbund summe 1 Invalidität Invalidität Versicherer Baden Nord 2.500 3 20 105.000 4 Arag Baden Süd (Freiburg) 2.500 3 20 105.000 4 Arag Bayern 41.000 20 80.500 Arag Berlin 50.000 15,1 75.000 Feuersozietät Brandenburg 50.000 15,1 75.000 Feuersozietät Bremen 20.500 20 61.500 Arag Hamburg 5.000 3 20 200.000 Arag Hessen 50.000 20 150.000 Arag Mecklenburg-Vorpommern 2.000 3 20 105.000 4 Arag Niedersachsen 5.000 3 20 80.000 4 Arag Nordrhein-Westfalen 1.000 3 15 125.000 4 Arag Pfalz 35.000 1 78.500 Generali Rheinhessen 35.000 1 78.500 Generali Rheinland 45.000 10 85.500 Arag Saarland 8.000 3 20 175.000 Arag Sachsen-Anhalt 22.500 20 150.000 Arag Sachsen 2.000 3 20 90.000 Arag Schleswig-Holstein 3.000 3 20 125.000 Arag Thüringen 30.000 15 112.500 Generali Württemberg 2.500 3 20 105.000 4 Arag 1 Grundsumme,diemitdemProzentsatzdes Invaliditätsgradesmultipliziertwird (Euro) | 2 tatsächlicheEntschädigungsleistungbei75Prozent Invalidität (Euro) | 3 StattderGrundsummegiltdie genannteMindestentschädigung (Euro). | 4 FürKindergibtesmehrGeld–ab155.000Euro (Niedersachsen:97.500Euro). Quelle:FONDSprofessionellRecherche |Stand:November2020 FONDS & VERSICHERUNG Freizeitsport 248 fondsprofessionell.de 4/2020 FOTO: © DEFENDO | SIEGFRIED KAUFMANN