FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2020

winnen, der sein Depot bei einer anderen Bank führt? Seinetwegen bräuchten Sie eine eigene Vertriebsvereinbarung mit die- ser Bank, die Sie in der Regel wegen zu geringer Volumina aber nicht bekommen. Und wie möchten Sie Ihrem Kunden ein konsolidiertes Reporting über mehrere Fondsplattformen hinweg bieten? Das wird Ihnen keine Depotbank liefern. Schon deshalb werden Pools nicht vom Markt verschwinden. Im Gegenteil: Sie werden immer wichtiger. Selbst sehr große Berater schließen sich inzwischen einem Groß- händler an, weil die Erfahrung zeigt, dass es mit den Direktanbindungen nur noch mühsamer wird. EinMaklerpool scheint mittlerweile eher IT- Dienstleister zu sein als Großhändler. Oder täuscht der Eindruck? Wir sind in jedem Fall beides in einem. Die Klammer zwischen Großhändler und IT-Dienstleister ist, dass Kunden alle Infor- mationen konsolidiert aus einer Hand beziehen möchten. Übrigens nicht nur mit Blick auf Investmentfonds, sondern für jeg- liche Anlageprodukte sowie Versicherun- gen und Finanzierungen. Das ist eine unse- rer Kernkompetenzen. Selbst große Ver- mittler, die ihren Vertrag mit ihrer wichtigs- ten Fondsplattform behalten möchten, kaufen sich mittlerweile IT-Dienstleistun- gen bei uns ein. Unsere Aufgabe ist es, diese Zahlen mit dem Randgeschäft bei anderen Plattformen zusammenzuführen, damit der Endkunde ein einheitliches Reporting hat. Dieses Hybridgeschäft, der Mix aus reiner IT-Dienstleistung und Groß- handelsfunktion, hat große Zukunft. Am Ende läuft es auf eine Spezialisierung und Arbeitsteilung hinaus. Meinen Sie damit unter anderem den Fi- nanzvertrieb Plansecur, für den Sie schon seit Langem IT-Dienstleistungen anbieten? Ja, zum Beispiel. Die Zusammenarbeit mit Plansecur wurde erst kürzlich nochmals ausgebaut. Alle Investmentfondsbestände, auch außerhalb der Hauptbankverbin- dung, liegen inzwischen bei uns und wer- den von uns konsolidiert. Plansecur hat eine Software entwickelt, die genau auf den eigenen Beratungsprozess abgestimmt ist. Viele Tools, Daten und Formulare dahinter stammen aber von uns. Und auch die Ver- mögensverwaltung, die deutlich forciert werden soll, läuft über eines unserer Kon- zernunternehmen. Das ist eine erfolgreiche und langfristig ausgelegte Kooperation. Auch die bestehende Kooperation mit einer angesehenen Privatbank, bei der es um die Administration mehrerer Milliar- den Euro an Fondsbeständen geht, wurde zuletzt verlängert. Das freut uns sehr, weil es zeigt, dass man offensichtlich mit unse- rer Dienstleistung zufrieden ist. Auch Dachfonds-Pionier Sauren ist mittler- weile Kunde Ihrer IT-Tochter Foo Financial Engineering. Was steckt dahinter? Sauren managt nicht nur Dachfonds, son- dern betreut auch zahlreiche eigene Kun- den direkt. Für dieses Geschäft nutzt die Fondsgesellschaft die Software von Foo, die wir selbst auch seit jeher im Maklerpool einsetzen. Darüber hinaus kooperieren wir auch bei der Erstellung der Ex-post-Kos- tenausweise für die Sauren-Kunden. Eine Dienstleistung, die wir inzwischen für etwa 20 Institute erbringen, darunter etliche Genossenschaftsbanken. » Viele unserer ange- schlossenen Partner sind extrem erfolgreich unterwegs, auch jetzt während der Corona- Pandemie. « Georg Kornmayer, Fondsnet fondsprofessionell.de 4/2020 261

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