FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2020

Lernen, um immer auf der Höhe der Zeit zu bleiben: Die ING Deutschland lässt ihren Mitarbeitern mit einem neuen Modell für die Weiterbildung viel Freiheit in der Wahl der individuell passenden Maßnahmen. Lebenslanges Lernen Berufsbilder und erforderliche Kenntnisse verändern sich bei Banken schnell. Die Institute bieten umfassende Weiterbildungs- programme an. Die ING Deutschland geht jetzt einen neuen Weg. D u lernst nicht für die Schule, du lernst für das Leben!“Bei diesem Satz hat in Kindertagen wahrscheinlich so mancher genervt die Augen verdreht. Später im Leben steigt der Appetit aufs Lernen dann oft. Und damit er sich beruflich sinnvoll stillen lässt, bieten die meisten Banken und Sparkassen ihren Mitarbeitern einen bun- ten Strauß an Maßnahmen für die Weiter- bildung an. Einen ganz neuen Weg in Sachen Fort- bildung hat Anfang September 2020 die Direktbank ING Deutschland beschritten. Jeder der rund 4.000 Mitarbeiter bekommt seitdem ein jährliches Budget in Höhe von 500 Euro, das er für Seminare, Kurse oder Fachliteratur in Eigenregie nutzen darf. Solange eine Maßnahme imweitesten Sin- ne dem beruflichen Fortkommen dient, braucht niemand erst einmal die Geneh- migung des Chefs einzuholen, um daran teilzunehmen – praktisch. Das finden offensichtlich auch die Mit- arbeiter der ING Deutschland. „Wir haben auf unserer Weiterbildungsplattform ein Dashboard installiert,mit demwir tracken, wie das Budget in Anspruch genommen wird“, sagt Kathrin Lemmes,Head of Talent & Learning im Personalwesen der Bank. Anfang November, rund sechs Wochen nachdem das Portal live geschaltet worden war, hatten sich bereits 50 Prozent der Beschäftigten angemeldet. Die Idee, Mitarbeiter in der Weiterbil- dung viel Freiheit zu lassen, entstand im vergangenen Jahr gemeinsammit den bei- den Gewerkschaften Vereinte Dienstleis- tungsgewerkschaft (Verdi) und Deutscher Bankangestellten-Verband (DBV). „Bei uns geht es darum, Kunden zu befähigen, ihre Finanzgeschäfte selbst in die Hand zu neh- men, und diese Eigenständigkeit wollten wir auch in die Weiterbildung bringen“, berichtet Lemmes. Zudem hat sich die Bank auf die Fahne geschrieben, lebens- langes Lernen zu fördern. Passende Maßnahme wählen So erhält seit September jeder Angestell- te, egal wie alt und in welcher Lebens- und Arbeitssituation, das Weiterbildungsbudget. Dadurch, dass die Mitarbeiter die 500 Euro frei verwenden dürfen, können sie genau die Maßnahme auswählen, die für sie per- sönlich gerade am besten passt. Ob nach Corona irgendwann wieder einmal ein Präsenztraining, ob Onlineschulung oder E-Learning, das entscheidet der Mitarbeiter eigenständig. Auch in der Wahl der Inhalte ist er relativ frei. „Wir möchten auch fördern, dass unsere Mitarbeiter über den eigenen Tellerrand hinausschauen“, sagt Lemmes.Das sei wich- tig, da sich Berufsbilder, Wissen und Kom- petenzen, die verlangt werden, immer » Wir möchten fördern, dass unsere Mitarbeiter über den eigenen Tellerrand hinausschauen. « Kathrin Lemmes, ING Deutschland BANK & FONDS Weiterbildung FOTO: © IJEAB | STOCK.ADOBE.COM, TARGOBANK, ING DEUTSCHLAND, COMMERZBANK 390 fondsprofessionell.de 4/2020

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