FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2021

Die Hamburger One Group , Investmenthaus und Finanzier von Wohnbauprojekten, hat ihre „Familienverhältnisse“ neu geordnet. Nicht zu ihrem Nachteil und nicht zum Nachteil von Anlegern und Vertriebspartnern, wie Geschäftsführer Malte Thies darstellt. D ie Isaria Wohnbau hat im März ver- gangenen Jahres den Großteil ihrer Projekte-Pipeline an die Deutsche Wohnen verkauft. Daraufhin musste sich die One Group, damals noch Tochtergesellschaft der Isaria, auf die Suche nach einem neuen Projektpartner begeben. Sie präsentierte im Sommer vergangenen Jahres den österrei- chischen Bauträger Soravia. Zum Auftakt der neuen Kooperation und als neues Mit- glied der Unternehmensgruppe Soravia startete die One Group vergangenen Herbst eine Produktoffensive mit gleich drei Angeboten. Herr Thies, Marktbeobachter waren im März des vergangenen Jahres überrascht, dass die Isaria Wohnbau ihre Projektpipe- line an die Deutsche Wohnen verkauft hat. Wie kam es dazu? Malte Thies: So überraschend kam das eigentlich nicht. Mit dem Einstieg des Private-Equity-Unternehmens Lone Star in die Isaria im Jahr 2016 war klar, dass dieser strategische Hauptaktionär bei der Isaria mittelfristig auch wieder einen Exit suchen wird. In Summe ist ein erfolgreicher Ver- kauf der finanzierten Bauvorhaben genau das, was Investoren, Vermittler und auch wir wünschen. Aber für den „Proreal Deutschland 8“, mit dem Sie während der Abwicklung des Deals mit der Deutschen Wohnen ja noch im Vertrieb waren, warben Sie noch mit Isaria-Projekten. Wir sind ja nach wie vor mit rund 90 Mil- lionen Euro in verbleibenden Isaria-Pro- jekten engagiert – auch konkret mit dem Proreal Deutschland 8. Die Isaria hat einen großen Teil der finanzierten Projekte vor- zeitig verkauft. Das stellte uns nicht vor Probleme. Im Gegenteil: Wir haben 150 Millionen Euro zurückbekommen. Das war eine starke Bestätigung unseres Inves- titionsansatzes! Wir werten es als einen Nachweis der Hochwertigkeit unserer Investments, wenn sich ein Player wie die Deutsche Wohnen dafür interessiert. Gleichwohl gab es hier und da die Frage, wie es wohl mit der One Group weitergeht. Unseres Erachtens bestand – wenn über- haupt – nur die Frage nach der Zukunft der One Group als Unternehmen bezie- hungsweise nach der Fortführung der Pro- real-Serie. Es gab keine Sorgen bezüglich des weiterhin erfolgreichen Verlaufs der emittierten Vermögensanlagen. Welche Bilanz ziehen Sie nach einem ersten knappen Jahr der Zusammenarbeit mit der Soravia? Die Soravia hat die One Group erworben, um ein eigenes strategisches Ziel zu verfol- gen, nämlich Wachstum. Gerade in diesen Zeiten, in denen Finanzierungsengpässe die Umsetzung von Wohnbauprojekten empfindlich hemmen, haben wir in der neuen Konstellation mit der Soravia einen handlungsfähigen Akteur, und die Soravia hat mit uns die erforderliche Kapitalstärke. Die Soravia hat allein im vergangenen Jahr ein Projektvolumen von über einer Milliar- de Euro akquiriert. Daran sieht man, dass es gemeinschaftlich nach vorn geht. „Wir schließen eine doppelte Lücke“ » Wir haben das Geld und brauchen Projekte – und Soravia hat die Projekte und freut sich über das Geld. « Malte Thies, One Group SACHWERTE Malte Thies | One Group FOTO: © JOST FINK 200 fondsprofessionell.de 2/2021

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