FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2021

Mal seit dem Zweiten Weltkrieg zwei Jahre in Folge ein Budgetdefizit von über 10 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) ausweisen. Zum an- deren schrumpft die arbeitsfähige Bevölkerung in allen Industrieländern und sogar in China. Die große demografische Wende Die Ökonomen Charles Goodhart und Manoj Pradhan sprechen in ihrem viel beachteten Buch von der „Großen demografischen Wende“: Wäh- rend Jahrzehnten hätten der Aufstieg Chinas und die Globalisierung die Preisanstiege bei Gü- tern im Zaum gehalten. Nun habe dieser Trend gedreht, politisch und vor allem demografisch. Der Blick aus der historischen Vogelperspektive hilft bei der Einordnung: Im Jahr 1980 belief sich der globale Arbeiterpool der Industrieländer auf 700 Millionen Menschen. Durch den Fall des Eisernen Vorhangs und die Öffnung Chinas kamen mehr als eine Milliarde gut ausgebildete Arbeitskräfte auf den globalen Markt. Goodhart und Pradhan sprechen vom größten Angebots- schock der Geschichte für den Arbeitsmarkt. Kein Wunder, sanken seither inflationsadjustiert die Medianeinkommen der Arbeiterschaft im Westen. Es kam zu einer Angleichung zwischen den Ländern: Verdiente ein Amerikaner im Jahr 2000 noch das 35-Fache eines Chinesen, war es im Jahr 2018 nur noch das 5-Fache. Auf dem Höhepunkt im Jahr 2010 war der Arbeiterpool der Industrieländer mehr als zwei Milliarden Menschen groß. Doch seither gehen die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer mit Geburtsjahr 1946–1964 schrittweise in Pen- sion. Wegen des demografischen Babypillen- knicks der 1960er-Jahre kommen immer weni- ger neue Arbeitskräfte nach. Dasselbe in China, wo der Rückgang der Arbeitskräfte aufgrund der in den 1980er-Jahren eingeführten Ein-Kind-Poli- tik sogar noch dramatischer ausfallen wird. Weniger Arbeitskräfte bei gleicher nominaler Geld- menge bedeuten fast zwangsläufig höhere Löh- ne und damit Preise für Güter und Dienstleistun- gen. Entscheidend ist dabei gemäß mehreren Studien die sogenannte „Dependency Ratio“ (Ab- hängigenquote): Wie viele Kinder und Pensionier- te, die nur konsumieren, gibt es im Verhältnis zur Zahl der Arbeitstätigen, die etwas produzieren? Mikael Juselius und Elod Takats haben dies zum Beispiel in einer Studie der Bank für Internatio- nalen Zahlungsausgleich untersucht. Dabei hat sich nicht nur für die Nachkriegsphase, sondern auch für andere Zeiträume von 1870 bis 2016 über 22 Länder ein starker Zusammenhang zwi- schen der Dependency Ratio und der Inflation gezeigt: Sinkt die Zahl der Arbeitskräfte relativ gesehen, steigt die Teuerung und umgekehrt. Aufgrund ihrer Modelle schätzen die beiden Autoren der BIZ-Studie, dass das Wachstum der Arbeitskräfte in den letzten 50 Jahren die Teue- rung um gut drei Prozent pro Jahr gedrückt hat. Ein entsprechender Umkehreffekt steht uns nun bevor. Goodhart und Pradhan rechnen sogar mit Inflationsraten von fünf oder sogar zehn Prozent in unmittelbarer Zukunft. Für die Finanzmärkte wäre dies ein gewaltiger Schock. Die Folgen von mehr Inflation für Investoren wä- ren dramatisch. Es droht ein dreifacher Gegen- schlag: Die Betriebskosten und die Zinskosten steigen, beides drückt auf den Nettoertrag eines Unternehmens oder einer Immobilie, und der Bewertungsmultiplikator schrumpft gleichzeitig wegen der höheren Abzinsungsrate. Es wäre im Kern nur die Umkehrung der drei Faktoren, die den Besitzern von Vermögenswerten in den letz- ten 20 Jahre so viel Rückenwind beschert hat- ten. Große Wertverluste drohen. Doch die meisten sind nicht darauf vorbereitet. Am wenigsten die älteren Anleger und die Pen- sionskassen, die in den nächsten 20 Jahren zwangsläufig Vermögenswerte liquidieren müs- sen. Für jüngere Anleger, die die nächsten zwei Jahrzehnte noch Geld ansparen können und zu den Nettokäufern von Vermögenswerten gehö- ren, wären es dagegen gute Nachrichten. Aus unserer Sicht als Fondsverwalter gibt es Wege, den drei drohenden Negativfaktoren zumindest teilweise entgegenzuwirken: Den Inflationsdruck auf die Betriebskosten kann man vermindern, indem man Aktien mit nach- gewiesener Preismacht den Vorzug gibt, etwa aus dem Tabaksektor. Die Gefahr steigender Zinsen kann abgemildert werden, indem man bei der Titelselektion auf möglichst wenige oder möglichst langfristig fixierte Schulden achtet. Und die Gefahr sinkender Bewertungsmultipli- katoren reduziert man, indem man ohnehin tief bewertete Value-Titel kauft. Fondsdaten Quantex Global Value Fund ISIN: LI0042267281 / LI0274481113 WKN: A1J1MY / A14VGZ Währung: CHF/EUR Referenzindex: Bloomberg World Index Auflagedatum: 18. 7. 2008 Ausgabeaufschlag: 0 % Fondsmanager: Peter Frech Mindestanlage: keine Stand: 27.4.2021 PARTNER-PORTRÄT Kontakt Informationsstelle Deutschland Donner & Reuschel Aktiengesellschaft Ballindamm 27 D-20095 Hamburg Firmenporträt Der Quantex Global Value Fund ist ein mehrfach aus- gezeichneter Ucits-Fonds aus Liechtenstein mit einem Track Record über zehn Jahre. Der Fonds investiert welt- weit in Aktien im Value-Stil. Bei der Verwaltung des An- lagefonds stützt sich der Investment Manager Quantex auf langfristig bewährte Anlagestrategien. Der Fokus liegt dabei auf valuebasierten Methoden zur Titelselektion. Regelmäßige quantitative Screenings bilden die Grund- lage für die Zusammenstellung eines konzentrierten Portfolios von 30 bis 40 Titeln. Es wird Wert auf unab- hängiges, antizyklisches Denken und systematisches Handeln gelegt. Ziel ist es, die Emotionen beim Anla- geprozess möglichst im Zaum zu halten. Peter Frech, Fondsmanager Disclaimer: Diese Publikation ist eineWerbemitteilung.Sie darf in der Bundesrepublik Deutschland und in Österreich nur von dazu berechtigten Personen eingesetzt werden und richtet sich ausschließlich an professionelleAnleger und geeignete Gegenparteien im Sinne der EU-Richtlinie 2014/65/EU (MiFID II),soweit diese gewerbsmäßig als Intermediäre tätig sind.Diese Publikation dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt kein Angebot zur Investition in Anlageprodukte dar. Diese Publikation erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Korrektheit. Anlageprodukte können signifikante Risiken beinhalten.DerWert einerAnlage kann jederzeit steigen oder fallen.Die historische Performance ist kein Indikator für die zukünftige Entwicklung. Anteile der in dieser Publikation erwähntenAnlagefonds dürfen in bestimmten Jurisdiktionen oder an Personen mitVerbindungen zu bestimmten Jurisdiktionen weder angeboten noch verkauft oder ausgeliefert werden. Investitionen inAnlageprodukte erfolgen ausschließlich auf Grundlage der offiziellen Dokumente.Diese können bei der Informationsstelle in Deutschland,Donner & ReuschelAktiengesellschaft,Ballindamm 27,D-20095 Hamburg,kostenlos angefordert werden. ANZEIGE FOTO: © QUANTEX | BEDYA | STOCK.ADOBE.COM

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