FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2022

Nur zwei Jahre nach dem Corona-Crash erschüttert nun Russlands Krieg gegen die Ukraine die Börsen. Wie die Manager vermögens- verwaltender Fonds das Beben meistern wollen. P utin treibt sein letztes großes Spiel“, sagt Acatis-Gründer und Portfolioma- nager Hendrik Leber. Russlands Präsident sei in der Vergangenheit stets gut kalkulier- te Risiken eingegangen. Beim Angriff auf die Ukraine habe er jedoch den Wider- standswillen der dortigen Bevölkerung so- wie die Reaktion des Westens unterschätzt. Er handle nicht mehr politisch, sondern in purem „Macho-Wahn“, diagnostiziert Leber. Putins Gebaren erinnere an die Figur des König Lear aus dem Shakespeare-Drama. Mit diesen klarenWorten kommentiert der Value-Manager den Krieg in Europa, der die Friedensordnung und die Finanzmärkte durcheinanderwirbelt. Flucht in Sicherheit Die Folgen von Putins Feldzug stellen Leber und andere Lenker vermögensver- waltender Fonds (VV-Fonds) einmal mehr auf die Probe. Vor Kurzem noch schienen die hohe Inflation im Zuge der Konjunk- turerholung nach der Corona-Pandemie und die Aussicht auf steigende Leitzinsen das beherrschende Thema der Zunft. Dann rauschten die Aktienkurse wegen des Einmarschs in den Keller. Eine Flucht in Sicherheit wie solide Staatsanleihen und Gold setzte ein. Daneben schossen Roh- stoffpreise in die Höhe, insbesondere von Öl und Gas, aber auch von Metallen und Agrargütern. Schwellenländerstrategien wiederum, gerade die mit Osteuropa- oder gar Russland-Fokus, gerieten in Bedrängnis und mussten zum Teil ihre Tore schließen. Erneute Krise MARKT & STRATEGIE Vermögensverwaltende Fonds 98 fondsprofessionell.de 1/2022 FOTO: © LERAVALERA89 | STOCK.ADOBE.COM

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