FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2022

Joe Sullivan führte Legg Mason in den Zusammenschluss mit Franklin Templeton. Nun steuert er den US-Anbieter Allspring, der früher zu Wells Fargo gehörte und jetzt in Private-Equity-Hand ist. Gemeinsammit Anlagechef Jon Baranko erläutert er seine Pläne. D er Umbruch in der Fondsbranche schreitet voran. So spaltete die ame- rikanische Großbank Wells Fargo ihre Fondseinheit ab und verkaufte sie an die Private-Equity-Gesellschaften GTCR und Reverence Capital Partners. Neben einem neuen Namen – Allspring – bekam der Asset Manager auch einen neuen Chef: den früheren Legg-Mason-Lenker Joseph „Joe“ Sullivan. Er hatte das Boutiquendach aus Baltimore in die Ehe mit Franklin Templeton begleitet. Kaum ein Jahr nach seinem Amtsantritt bei Allspring geht Sullivan auf Reisen. Seine Mission: das internationale Geschäft des einstigen Wells-Fargo-Ablegers voran- treiben. Zusammen mit Jon Baranko, Leiter fundamentale Investments, verrät er im Interview in Frankfurt seine Zukunfts- pläne für den Asset Manager. Herr Sullivan, Herr Baranko, von einer Banktochter wandelt sich Allspring zu einem eigenständigen Asset Manager. Wie ändert sich damit die Aufstellung Ihres Hauses? Joe Sullivan: Die Loslösung stellt einen enormen Unterschied dar. Das ist ein Kata- lysator, der eine große Veränderung anstößt. Wells Fargo bewährte sich über die Jahre als guter Eigner. Aber ganz ehrlich: Das Asset Management zählte für das Institut nie zu den Kerngeschäftsfeldern. Und wenn man nicht zu den strategischen Fokusbereichen zählt, fühlt sich das als kein so herausragender Platz an. Nun entfalten wir jedoch unser gesamtes Potenzial und wachsen. Das konnten wir vorher in dieser Form nie. Welche Ziele setzen Sie sich? Sullivan: Auf das Auslandsgeschäft entfallen derzeit nur zehn Prozent. Das soll ein deut- lich ausgewogeneres Verhältnis in Rich- tung 50 Prozent einnehmen. Ein Schwer- punkt liegt derzeit zudem auf dem insti- tutionellen Bereich, wir werden aber auch im Retailgeschäft wachsen. Bei den Anlage- klassen wiederum peilen wir einen diversi- fizierten Mix an. Wenn wir geografisch, nach Kundentypen sowie nach Anlage- klassen ein ausgewogenes Verhältnis errei- chen, stärkt das unser Geschäft und macht es widerstandsfähiger. Das ist eine simple, aber erprobte Formel, die uns langfristig voranbringt. Viele Asset Manager buhlen um Kunden- gelder. Wie wollen Sie da wachsen? Sullivan: Wir bieten US-, weltweite sowie Schwellenländerstrategien in den Anlage- klassen Aktien und Anleihen sowie am Geldmarkt. Das Angebot erscheint gut diversifiziert, aber sehr traditionell. Den- noch eröffnet uns dieser Rahmen eine gute Wachstumsperspektive. Denn das Gerüst mag zwar klassisch anmuten, doch der Markt erscheint groß und bietet ausrei- chend Platz, um zu wachsen. Zudem punkten wir mit Zuverlässigkeit. Wir lie- fern seit Jahren eine sehr konsistente Wert- entwicklung ab. Das gilt als geradezu ein- zigartig. Genau diese Qualität schätzen die „Wir entwerfen vom Reißbrett aus alles neu “ » Wells Fargo bewährte sich über die Jahre als guter Eigner. Aber ganz ehrlich: Das Asset Management zählte für das Institut nie zu den Kerngeschäftsfeldern. « Joe Sullivan, Allspring Global Investments 330 fondsprofessionell.de 3/2022 VERTRIEB & PRAXIS Joe Sullivan & Jon Baranko | Allspring Global Investments

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