In den vergangenen Jahren schnitten Dividendenaktien gerade in schwachen Konjunkturphasen deutlich besser ab als der breite Aktienmarkt. Während des Corona-Crashs im Frühjahr war das jedoch anders: Wegen den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie kürzten oder strichen zahlreiche Unternehmen weltweit ihre geplanten Ausschüttungen. Dennoch setzt Oliver Schmidt, stellvertretender Leiter des Aktienteams bei Metzler Asset Management, auf Dividendenaktien – am liebsten auf solche von nachhaltig geführten Unternehmen. 

Insbesondere in Krisenzeiten lohnt es sich, bei Investitionsentscheidungen ESG-Faktoren zu berücksichtigen, glaubt der Finanzexperte. So schnitten nachhaltig verwaltete europäische Aktienfonds im ersten Quartal 2020 deutlich besser ab als Aktienfonds ohne Fokus auf ESG-Faktoren. Generell rät Schmidt Anlegern dazu, Aktien aktiv und fundiert auszuwählen. "Es zeigte sich, dass diskretionäre Dividendenstrategien besser abgeschnitten haben als ihre passive Konkurrenz. Eine aktive Titelsteuerung war erfolgsentscheidend – damit ließ sich in dieser Phase ein Mehrwert erzielen", betont er.

Hohe Dividendenrenditen sind nicht immer nachhaltig
In seinem eigenen Fonds, Metzler European Dividend Sustainability, setzt Portfoliomanager Schmidt auf Titel mit einem hohem Dividendenwachstum und einer hohen Ausschüttungsquote. Wichtig sind ihm, dass beide Kriterien zusammenkommen. Hohe Dividendenrenditen allein sind nämlich in der Regel ein Zeichen für erhöhte Risiken, erklärt Schmidt. Anleger sollten ihm zufolge auf Dividendenaktien setzten, deren Emittenten eine überdurchschnittliche Bilanzqualität und eine sehr hohe Liquiditätsdeckung der Dividenden aufweisen. (fp)