Die Vema Versicherungs-Makler-Genossenschaft hat Ende 2019 rund 3.370 Maklerbetriebe mit mehr als 22.100 Mitarbeitern als Partner gehabt. Das waren 368 Partner (+8,7 Prozent) mit fast 10 Prozent mehr Mitarbeitern als ein Jahr zuvor, als 290 Maklerfirmen neu aufgenommen worden waren (FONDS professionell ONLINE berichtete). Im laufenden Jahr sollen mindestens weitere 230 Partnerbetriebe hinzukommen. Im Juni waren es insgesamt bereits über 3.500, teilte Vema-Vorstandschef Hermann Hübner in einer Online-Konferenz mit. Sie profitieren von vielen Online-Services der Genossenschaft für die Maklerbüros, die als kostenloser Mehrwert ankommen (FONDS professionell ONLINE berichtete).

Zwar gab es im April einen leichten Einbruch bei den über die Vema-Tarifrechner eingedeckten Deckungsnoten, doch bereits im Mai sei dies wieder ausgeglichen worden. Inzwischen liege man bereits wieder auf dem hohen Niveau des Vorjahrs, so Andreas Brunner. "Im Leben- und Krankenbereich verspürten wir nahezu kein Storno, auch von unseren Maklerkollegen wurde uns diesbezüglich kaum etwas berichtet", erklärte der stellvertretende Vorstandschef.

Auf Nachfrage hieß es, dass Corona bislang kaum messbare Auswirkungen auf den Umsatz der Genossenschaft habe, aber in einigen Branchen mit Umsatzrückgängen 2021 zu rechnen sei, wenn sich der Beitragsrückgang wegen Umsatzrückgängen der Makler-Firmenkunden durch Betriebsunterbrechung bemerkbar machen. Bislang registriert die Vema selbst den Umsatz auf Vorjahresniveau, zu dem jetzt allerdings auch mehr Partner als 2019 beitrügen. Die Genossenschaft hofft noch auf ein zweistelliges Umsatzplus 2020.

Mehrwert für Makler mit Produktveredelung und Service
Die Genossenschaft setzt weiter auf die Produktveredelung. Über die Vema-Tarifrechner würde sehr viel Geschäft eingedeckt, das auf eigene Deckungskonzepte entfällt. Zudem bietet der Verbund seinen Makler-Partnern über ein Bestandsupdate die Möglichkeit, eigene Altbestände, aber auch Verträge, die man bei Neukunden vorfindet, zur bisherigen Prämienhöhe in ein eigenes Deckungskonzept mit entsprechend besseren Leistungen zu überführen. "Das Bestandsupdate steht in jeder wichtigen Sparte zur Verfügung", so Hübner.

Traditionell setzt die Vema immer wieder Akzente durch neue Technologien. Da habe das Großprojekt "VEMAdata" weiter Priorität. Ziel sei die Vernetzung der Informationen und Daten des Versicherungsmaklers (Maklerverwaltungsprogramm samt Kundenstamm- und Vertragsdaten sowie einer Vema-Schnittstelle zur Kundendatenübergabe), der Genossenschaft (Vema-Extranet), der Versicherer (Bipro samt Abholung der Dokumente und Vertragsdateien) und auch von externen Quellen.

Bei der Anbindung leistet die Vema-Postbox 2.0 gute Dienste. Sie dient der zentralen Dokumentenabholung bei den angeschlossenen Versicherern und legt die Dokumente im Extranet ab – auch Deckungsnoten sind einsehbar. "Es sind nahezu alle Maklerversicherer angeschlossen", berichtete Hübner.

Risikoerfassung für Makler erleichtert
Zu Jahresbeginn 2020 wurde der Dienst "VEMA-risk" implementiert. Damit wird die Risikoerfassung neu definiert, berichteten die Vorstände den Mehrwert für die Makler. So gebe es im gewerblichen Geschäft statt Papier nun ein digitales Tool, das eine Online-Übersicht über die Risikoanalysen der Gewerbekunden ermöglicht. Es könne inzwischen auch in das Beratungstool "VEMA-Life 2.0" eingebunden werden.

Letzteres ist DSGVO-konformes Videoberatungssystem, das Makler kostenlos zur Verfügung gestellt wird. "Das machte sich während der Corona-Krise extrem bezahlt", sagt Vema-Vorstand Brunner. "Während sich die Anzahl der registrierten Nutzer zwischen Februar und April 2020 verdoppelte, stieg die Zahl der über Vema-Life geleisteten Beratungsstunden im selben Zeitraum um 700 Prozent." Auch im zweiten Halbjahr halte der Digitalisierungsschub in der Beratung an, "die Nutzerzahlen stabilisieren sich auf sehr hohem Niveau", so Brunner weiter.

Overhead kommt auch Eigentümern zugute
Offenbar schätzen die Partner-Makler die Strategie der Genossenschaft. Das widerspiegelt sich in den Geschäftszahlen. Im Vorjahr habe derUmsatz bei rund 18,1 Millionen Euro gelegen (2018: 15,4 Millionen Euro). "Das entspricht Courtage-Erlösen von rund 200 Millionen Euro, die unsere Partner direkt von den Versicherern bekommen", betont der Vorstandschef. "Wir finanzieren uns aus einem Overhead, den wir von den Versicherern auf das Geschäft unserer Partner obendrauf erhalten", erklärt Hübner (FONDS professionell ONLINE berichtete).  

Die Genossenschaft selbst hat 2019 einen Gewinn von 3,8 Millionen Euro vor Steuern eingefahren (+ 1,0 Millionen Euro), die Genossenschaftsmitglieder bekamen 5,0 Millionen Euro Umsatzrückvergütung (2018: 3,8 Millionen Euro). (dpo)