Der niederländische Finanzkonzern ABN Amro verleibt sich seine deutsche Tochter Bethmann Bank ein. Dies teilte die Gesellschaft mit. Demnach soll das Traditionsinstitut, dessen Wurzeln ins Jahr 1712 zurückreichen, zum vierten Quartal 2022 Teil der deutschen Niederlassung von ABN Amro werden. Das Geldhaus erhofft sich durch die einfachere Struktur Einsparungen. Zudem soll eine "ganzheitliche Betreuung von vermögenden Kunden" erleichtert werden, heißt es in der Mitteilung.

ABN Amro hatte 2002 die Privatbank Delbrück & Co übernommen, 2004 folgte der Kauf von Bethmann-Maffei. Die Niederländer verschmolzen die Institute dann und benannten sie 2011 in Bethmann Bank um. Das Geldhaus ist vor allem im Private Banking aktiv. Die Verschmelzung auf die Amsterdamer Mutter soll es nun erleichtern, den Kunden auch Angebote aus dem Corporate und Commercial Banking zu unterbreiten, heißt es in der Mitteilung. Zudem sollen alle Privatbanken des Finanzkonzerns auf die gleiche Technikplattform wechseln.

Philosophie soll bleiben
"An unserer Betreuungsphilosophie, unserer Investmentkompetenz und unserer persönlichen Geschäftsbeziehung ändert sich nichts", betont Bethmann-Chef Hans Hanegraaf. Sowohl die Marke als auch die Strategie und das operative Geschäft der Bethmann Bank blieben von der Verschmelzung unberührt. "Mit anderen Worten: Bethmann Bank bleibt Bethmann Bank!" Auch die Zugehörigkeit zum Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken bleibe bestehen. Allerdings wechselt das Institut von der Bafin-Kontrolle zur niederländischen Aufsicht. (ert)